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SPERRFISCHEREI

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— 440 —<br />

zu dieser zeit eine pohna-reuse stand, gezogen wurde. Aus dem obigen wissen wir, dass<br />

diese reuse erst nach dem 16. jahrhundert am Uleaflusse erschien. Offenbar bewirkte dies<br />

gerade, dass der hof jene eigentiimliche, am unteren ende offene gestaltung erhielt, die er<br />

noch heutzutage als vorhof besitzt. Dass er urspriinglich nicht diese konstruktion gehabt<br />

hat, sondern am unteren ende mit einer art zaun z. b. wie in fig. 369, 370 versperrt<br />

wurde, diirfen wir wohl annehmen, da der fang mit treibgarnen, die die rechnungsbiicher<br />

vom j. 1558 ausdriicklich in den damaligen wehren des Uleaflusses erwahnen, am natiirlichsten<br />

in der richtung stromab — wie noch heute in den wehren des Kemi- uud Torneaflusses<br />

— von statten ging, und da diese fangart somit unbedingt irgend einen widerstand,<br />

eine wand am unteren rande des hofes erforderte. Bemerkenswert ist, dass auch in der<br />

schnelle Merikoski vor ungefahr 70 jahren ein wehr gestanden haben soli, das einen hof<br />

besass. Dasselbe wurde lim a p a to genannt, welcher name (lim a = ’jlinger laubwald, bes.<br />

junge birke’ ; T u n k e lo , F U F I, s. 183) beweist, dass die arme wenigstens teilweise aus<br />

unausgeasteten baumen hergestellt waren. Im vorhergehenden wurde bereits gesagt, dass<br />

die lachsreuse an dem in frage stehenden flusse erst im anfang des 17. jahrhunderts erschien<br />

und zwar bei der stromschnelle Merikoski.<br />

Am Kemiflusse werden in den rechnungsbuchern des jahres 1558 von lachsfanggeraten<br />

ausser den treibnetzen (kulth) zweierlei wehre erwahnt: karsina-wehre, deren zwei<br />

existierten, namlich ,,Saffuepata“ und „Ilmola pata“, sowie potku-wehre, deren 12 vorhanden<br />

waren. Welche konstruktion diese beiden arten damals aufwiesen, geht aus den<br />

quellschriften nicht hervor. Ebenso verhalt es sich mit den drei wehren, die urns jahr<br />

1558 im Ijoflusse errichtet wurden. Als fanggerate wurden in den letzteren potku-netze<br />

verwandt.<br />

Im Torneaflusse fischte man lachse und schnapel bis um die mitte des 16. jah r­<br />

hunderts nur mit treibgarnen (k o lk ); erst nach dieser zeit (um 1560) erschienen dort<br />

die ersten potku-wehre (s ta k a g a rd ); noch spater, um 1603 wurden die ersten karsinawehre<br />

gebaut.<br />

Am Siikajoki werden i. j. 1560 als lachsfanggerate potku-uetze und am Pyhajoki<br />

1581 das lachswehr, aber nicht dessen fanggerate erwahnt.<br />

Am Kalajoki, Ahtavanjoki und Lapuanjoki wurde i. j. 1560 mit wehren gefischt,<br />

in denen am erstgenannteu flusse 20 potku-netze und 2 reusen, am zweiten potku-netze<br />

und reusen und am dritten bloss reusen gebraucht wurden. Von welcher bauart die wehre<br />

waren, ist nicht angeben.<br />

Aus einigen alten urkunden konnen wir schliessen, dass am Kumoflusse wenigstens<br />

schon im 14. jahrhundert lachs- und schnapelwehre errichtet wurden. Was fiir fanggerate<br />

in denselben gebraucht wurden, daruber sind wir erst um die mitte des 18. jahrhunderts<br />

naher unterrichtet, wo B r a n d e r in seinem interessanten buch ,,De regia piscatura Cumoensi“<br />

mitteilt, es seien lachskasten und garnschlauche gewesen. Einige rechnungsbiicher des 16.<br />

jahrhunderts sprechen allerdings von den genannten fanggeraten, erwahnen sie aber nur<br />

im zusammenhange mit einigen wenigen wehren. In den meisten fallen machen die rechnungsbiicher<br />

kurzen prozess mit den wehren, indem sie nur ihren namen nennen und angeben,<br />

dass sie w e rc k (wehre) seien. Im hinblick darauf, dass dieselben rechnungsbiicher<br />

anderswo — und zwar mitunter sehr genau — auch die losen wehrteile, d. h. die fanggerate<br />

aufzahlen, haben wir ihre schweigsamkeit gegeniiber dem Kumoflusse wohl so zu<br />

erklaren, dass- die dortigen wehre mit fest aufgestellten fangenden teilen ausgeriistet gewesen<br />

sind. Dies vereinigt sich iibrigens gut mit der schlussfolgerung, zu der wir oben

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