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SPERRFISCHEREI

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— 339 —<br />

die trager werden darauf die scheeren, ca. 9 cm starke stangen (d; russ. „sl’aga“, сляга),<br />

gelegt. Da das wehr mit den wenigen fiissen, die bisher eingerammt worden sind, nicht<br />

halten wiirde, werden zwischen jedes fusspaar der oberen reihe noch 5 —8 fusspaare eingesetzt,<br />

die nur aus einem stroman eingeschlagenen hauptpfahl (b) und einer stromabwarts<br />

gerichteten strebe (c) zusammengesetzt sind. Beider obere enden werden an den scheeren<br />

befestigt. Auf die trager werden schliesslich die briickenbalken (fig. 472, e) gelegt, welche<br />

ahnliche stangen sind wie die scheeren, und auf sie kommen die ballaststeine. An die<br />

hauptpfahle bindet (?) man zwei, an den tiefsten stellen drei wasserstangen (f; russ. „visel'ga",<br />

висельга, casel’ga, чашельга), von denen die eine bis dicht iiber den boden, die andere bis<br />

in mittlere tiefe eingesenkt und die dritte etwas iiber dem wasserspiegel angebracht wird.<br />

Gegen die wasserstangen werden die lattenschirme (g; russ. ,,tarja“, таря) ohne besondere<br />

befestigung eingelassen. Damit sich die fische nicht unter den lattenschirmen durchgraben<br />

uud aus dem wehr entschlupfen, legt man auf den boden an die wehrwand mit steinen<br />

beschwertes reisig. Als eigentliche fanggerate erhalt das wehr drei hofe (russ. ,,tainik“,<br />

тайникъ). Diese, deren form sich aus fig. 472 ergiebt, besitzen eine kehle (k) von 22—27<br />

cm breite und kehlwande von 1,5 kl., hinterwande von 2,5 kl. und zwischenwande von 1 kl.<br />

lange. Da die vorhofe regelmassig an seichte stellen verlegt werden, sind ihre wande<br />

nicht mehr als einen klafter hoch. Um sie zu stiitzen, werden an den stellen, wohin die<br />

ecken und die kehlwande zu liegen kommen, sieben pfahlpaare — die einzelnen pfahle jedes<br />

paares 9 — 13 cm von einander entfernt — errichtet. Zwischen den pfahlen der paare<br />

wird jetzt ein balkenwerk aus 7 cm dicken stangen<br />

aufgefiihrt, indem man diese auf einander schichtet,<br />

bis die wande die ncitige hohe erreicht haben.<br />

Damit das balkenwerk auf dem boden festsitze,<br />

werden als ballast bretter aufgelegt, die zugleich<br />

eine briicke bilden, auf der sich die fischer beim<br />

visitieren aufhalten. Die wande des vorhofs werden<br />

innen mit steinen ausgelegt, damit die fische<br />

nicht unter jenen hindurch entwischen. „Der hof<br />

wird nicht unmittelbar bei der offnung des wehres<br />

angebracht, sondern etwas hinter ihr. Ist er fer- F;g 472. p0noi.<br />

tig, so wird der lattenschirm, der bisher die wehroffnung<br />

versperrt hat, zerschnitten und seine beiden fliigel soweit von einander getrennt,<br />

dass sie mit ihren freien enden die vorderen ecken des hofs beriihren." So entsteht der<br />

vorhof (I). „Vor dem visitieren, wird das tor — — mit einem dicken holzernen rahmen<br />

verschlossen, auf den ein lichtes netz gespannt ist. Nachdem das tor vorgesetzt ist, treten<br />

zwei manner auf die briicke des vorhofs. Einer von ihnen holt mit hilfe eines grossen<br />

hamens die in den vorhof geratenen fische heraus, indem er sich bemiiht den hamen so zu<br />

fuhren, dass die fische mit dem kopf hineingehen. Der andere nimmt die fische aus dem<br />

hamen, betaubt sie durch einen schlag mit einer keule oder einem schlagel und wirft sie<br />

in einen nachen, der am hof liegt. Im sommer visitiert man den hof wie auch die anderen<br />

fanggerate gewohnlich nur einmal am tage, namlich friih morgens, im herbst aber, wo der<br />

fang ergiebiger ist, zweimal, morgens und abends1' (Сое. рыб. V II, s. 46, 47, 49).<br />

Ein wehr mit einem fiinfeckigen hof wird auch an der Varsuga errichtet. Briickenwehre,<br />

in denen als fanggerate reusen zur verwendung kommen, sind ausser an den obenerwahnten<br />

stellen noch in den fliissen Kantalahti und Umba' anzutreffen. An der Umba

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