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SPERRFISCHEREI

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70 cm breit; rohr 1,4 m hang sowie am vorderende 40 und am sterzende ‘28 cm weit. Die<br />

tomskischen tataren haben trompetenreusen, welche durchaus mit den ostjakisch-wogulischen<br />

ubereinstimmen und den namen jeng tragen.<br />

Aus dem kreise Turuchansk am Jenisei beschreibt K r iv o sa pk in (II, s. 181) eine<br />

trompetenreuse. ,,Diese“ (surpa), sagt er, ,,ist ein korb mit viereckigem eingang und allmahlich<br />

sich verengerndem, blind endigendem bauch. Nicht weit von dem ende sieht man<br />

eine kleine erweiterung.“ — Die trompetenreuse aus der gegend von Turuchansk stimmt<br />

also wenigstens hinsichtlich der sterzpartie mit der vom Waldai iiberein. Nach P otanin<br />

(s. 118) ist am Altai beim taimenfang hinwieder genau dieselbe trompetenreuse (surpa) in<br />

gebrauch wie im kreise Turuchansk.<br />

Viel weiter aber ist die trompetenreuse iu der alten welt verbreitet. So erblicken wir<br />

in fig. 566, 567, 568 drei verschiedene formen aus Sud-Asien. Die erste von ihnen (bassek) bietet<br />

die form eines langgestreckten kegels und<br />

ist mit spiralformig gewundenem bandholz<br />

geflochten (Berlin, Mus. f. Volk., I с 27807).<br />

Die zweite ist ein eigentumliches aus netzartigem<br />

schilfgeflecht gefertigtes gerat von<br />

Fig. 566. lndien (nach einem modell im regelmassiger kegelform. Sie wird „zwischen<br />

Mus. f. Volkerk. zu Berlin).<br />

binsen in teiche fiir den fang von ’murrel’<br />

(ophiocephalus marulius)“ gelegt und ist<br />

wenigstens in Siam, wo sie chut heisst (Катал, ыежд., s. 119, nr. 42), auf Sumatra, wo sie sara<br />

genannt wird (Berlin, Mus. f. Volk., I с 10342), und in Godavery (D a y. PI. I, 11) gebrauchlich.<br />

Die dritte form (tada), welche wenigstens auf<br />

Sumatra in Palembang vorkoinmt, erinnert in ausserordentlichem<br />

grade an die ostjakisch-wogulische trompetenreuse.<br />

Sie wird aus bambus uud rotang hergestellt<br />

und zweiteilig gearbeitet: eingang und rohr fiir<br />

sich. Iu die vertikalen seiten der miindung des erste- Fig. 567. Godavery (nach D ay).<br />

ren teiles werden drei rutenringe eingesetzt, die um<br />

die pfosten gelegt werden; an ihnen wird das fanggerat beim visitieren aus dem wasser<br />

gezogen. Das freie ende des rohres wird mit einem deckel verschlossen gehalten. Ausser<br />

im material weicht diese trompetenreuse<br />

nur darin von der ostjakisch-wogulischen<br />

ab, dass das bandholz nicht in einer spirale<br />

verlauft (Berlin, Mus. f. Volk., I с<br />

10472). Schliesslich sei erwahnt, dass<br />

die trompetenreuse, und zwar eine fast<br />

ganz mit der in fig. 566 abgebildeten<br />

ubereinstimmende, auch von den bakalri<br />

Fig. 568. Sumatra Cnach einem modell im<br />

Mus. f. Volkerk. zu Berlin).<br />

in Sudamerika verwandt wird. Eine eingehendere<br />

untersuchung wurde sicher<br />

ergeben, dass sie auch in den ubrigen weltteilen anzutreffen ist.<br />

W ir gehen nunmehr zu Finland iiber.<br />

Aus dem obigen wissen wir, dass die trompetenreuse dort friiher — . abgesehen<br />

moglicherweise von dem lan Uleaborg — im ganzen lande verbreitet gewesen ist und zwar<br />

in der in fig. 221— 223 wiedergegebenen form des langs gespaltenen kegels.

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