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SPERRFISCHEREI

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— 317 —<br />

von Kecksholm (s. 311) gebrauchlich waren. In der ersteren gegend trugen sie den namen<br />

,,rona“, 1 in den letzteren wurden sie ,,lana“ genannt.<br />

Schnapelgarnschlauche (schwed. ,,sijkelaner“, pi.), „welche die fischer in stromschnellen<br />

gebrauchen“, werden am Kumoflusse in Lammais erwahnt (St.-A. 2321, fol. 67;<br />

2391, fol. 73).<br />

Garnschlauche, mit denen ausschliesslich aale gefangen wurden, waren an vielen<br />

stellen in Siidost-Finland in gebrauch: am fangplatz ,,Heijkola“ in der gegend von Kecksholm<br />

(St.-A. 5623, fol. 15), an den „aalfangplatzen" ,,Lijkela“ (2 st.), ,,Lautala“ (St.-A.<br />

5265, fol. 15), ,,Loukola“, ,,Kanuskoski“ und ,,Sikakoski“ (St.-A. 5322, fol. 11) in der<br />

gegend von Wiborg und am fangplatz ,,Rahickala“ im k. Jaaski (St.-A. 5333).<br />

Garnschlauche fiir gemische arten fische wurden in Savolax wie auch in der gegend<br />

von Wiborg und Kecksholm verwandt:<br />

in Savolax: in dem sund ,,Sijkasalm“ auf dem gebiete des gutes Sairola (St.-A.<br />

6285, fol. 17), in der bucht „Siikalax11 im gebiete der burg (2 st.; St.-A. 6593, fol. 4) und<br />

im fischwasser der burg (2 st.; St.-A. 6691, fol. 8);<br />

in der gegend von W iborg: im „kohaiokj aa“ k. Jaaski (St.-A. 5187, fol. 27), an<br />

den fangplatzen ,,Yxepaa“ (St.-A. 5172, fol. 8; 5197, fol. 50), ,,Kokallio“ (3 st.; St.-A.<br />

5265, fol. 15), ,,WatukifFue“ (2 st.) und ,,Nora“ im k. Wiborg und am fangplatz ,,Kokala“<br />

im k. Uusikirkko;<br />

in der gegend von Kecksholm: an den fangplatzen „Molle Salmi“ (St.-A. 5623, fol.<br />

15), ,,Astama“, ,,Jarffuinpa“ und ,,Kimajerffui“ (St.-A. 5623, fol. 15). I. j. 1591 wurden<br />

fiir die fangplatze der krone um Kecksholm im ganzen 26 garnschlauche aus hanf hergestellt<br />

(St.-A. 5653, fol. 60).<br />

Die garnschlauche — abgesehen von den zum lachsfang gebrauchten — werden in<br />

den rechnungsbuchern ,,laan“, ,,lana“, im plural ,,lanar“, ,,lannar“, ,,laner“ genannt.<br />

Dass die garnschlauche in der gegend von Nyslott und Wiborg noch um die mitte<br />

des 16. jahrhunderts keine volkstiimlichen fanggerate gewesen sind, haben wir oben schon<br />

bemerkt. So scheint es sich auch am Kumofluss verhalten zu haben, wie man vielleicht aus<br />

einem gerichtsbrief vom jahre 1585 schliessen kann, in dem die garnschlauchwehre in der<br />

gegend als „neue und ungesetzliche“ fanggerate bezeichnet werden. W ir fiihren hier die<br />

betreffende stelle aus dem gerichtsbriefe an: ,,es klagte das gemeine volk, das oberhalb der<br />

kirche im kirchspiel Cumo baut und wohnt, gegen die bewohner von Lammaisby, Pirkkala<br />

und Suomenkyla, dass diese ohne gesetzliches urteil seit nunmehr etwa 4 jahren ihm dadurch<br />

grosses unrecht zuzufiigen begonnen hatten, dass sie vor seinen alten fischereiplatzen neue,<br />

uugesetzliche und ungebrauchliche wehre anbrachten, welche den fisch am riickweg und<br />

freien gang (naml. zum meer), wie es friiher seit alter zeit gewohnlich gewesen, hinderten,<br />

uud dass durch ungesetzliche wehre die allgemeine fischerei verhindert werde, wovon doch<br />

der gemeine mann seiner konigl. majestat und der krone steuern und abgaben errichte“.<br />

Obwohl die garnschlauchwehre schon in jener fernen zeit bei strafe beseitigt werden soilten,<br />

waren sie noch 1860 in gebrauch. „Von Rudango oder Niskafors bis Paistila by<br />

wurden da jabrlich wenigstens 12 gestelle fiir den fischfang mit garnschlauchen errichtet,<br />

und in jedem gestell befanden sich gewohnlich zwei garnschlauche'1 ( L i n d s t b o m , Suomi<br />

1860, s. 238, 239).<br />

1 I. j. 1559 wurden fiir diese schnelle 12 stuck angefertigt (St.-A. 2068, fol. 10).

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