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SPERRFISCHEREI

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— 352 —<br />

schrift, in der P a t k a n o v die oben mitgeteilten angaben iiber die laltam macht, gehort als<br />

erster band der serie „Матер1алы для изучешя экономическаго быта государственныхъ<br />

крестянъ и пнородцепъ западной Сибири" an und behandelt einen teil des kreises Tjumen.<br />

Andere autoren, die andere kreise durcbforscht haben. machen ihre darstellung der<br />

fischerei meistens sehr kurz ab, indem sie bloss auf die betreffende untersuchung von P a t ­<br />

k a n o v verweisen.<br />

Bevor wir fortfahren die verbreitung des laltam im siiden zu untersuchen, wenden<br />

wir uns kurz der ostgrenze des ostjakischen gebiets- zu. Hier finden wir das fanggerat<br />

namlich bei den samojeden an den fliissen Wuar-jauj'on und Tas. An dem ersteren, einem<br />

der nordlichen nebenflusse des Agan, wird es im M illing, wenn die fische zum laichen<br />

stromaufwarts ziehen, nach der in fig. 492 abgebildeten form gefertigt. Aus dem wasser<br />

geholt werden die fische mit liilfe von reusen, die in die kehl- wie in die hinterwand<br />

gesetzt werden (vgl. fig. 73). Am Tas wird das laltam fiir absteigende fische von derselben<br />

form wie in fig. 29 hergestellt (fig. 491). Die flussarme oder nebenflusse, in denen<br />

sie errichtet werden, konnen 4— 15 klafter breit sein.<br />

Samtliche sperrvorrichtungen — die tatarischen, die russischen wie auch die samojedischen<br />

— , die wir bisher behandelt haben, werden aus schirmen, die aus kiefernlatten<br />

(Tas-samojed. tejoyo, Tob.-tatar. eal) angefertigt sind, aufgebaut.<br />

W ir wenden uns nun gen siiden und haben eine lange strecke zuriickzulegen, ehe<br />

wir am nordlichen und westlichen ufer des Schwarzen meeres, in den dortigen flussdeltas<br />

wieder auf das laltam treffen. W ir machen zuerst am Kuban halt, wo „von einem fluss<br />

oder bach aus seitwarts ein kleiner graben<br />

ft Q<br />

/ N /'vv'-l I—<br />

Fig. 491. Fig. 492. Fig. 493. Fig. 494.<br />

G-uvern. Tobolsk. Kuban. ’ Dnjestr.<br />

Fig. 493, 494 nach D a n il e v sk ij.<br />

gegraben wird, bei dessen eingang latten<br />

oder stangen eingeschlagen werden in<br />

einem winkel, dessen spitze dem innern<br />

des grabens zugewendet ist und der<br />

speziell auch baza genannt wird. Der<br />

fisch, der durch ihn hineingeraten ist,<br />

kann nicht mehr herauskommen. Hier<br />

wirkt die baza als kehle und der graben<br />

selbst als bauch eines wenters“. Das<br />

kubanische laltam ist also in diesem fall dasselbe wie bei den tataren im dorfe Vankinsk.<br />

„Mitunter aber grabt man die graben breiter, am eingang bringt man eine doppelte<br />

baza von zickzackform an und stellt, wenn der graben zu breit ist, an seinem ende<br />

einen fischzaun auf, um die fische direkt herausfangen zu konnen." Auf eine dritte art<br />

und weise wird das laltam ferner so hergestellt. dass in den ausfluss eines zwei flussarme<br />

verbindenden wasserbettes (ерикъ, ,,jerik“) eine mehrfache kehle und etwas weiter unterhalb<br />

eine querwand errichtet wird, wie dies fig. 493 veranschaulicht. So kommt ein<br />

laltam zustande, das auffallend an das in fig. 37 abgebildete erinnert (Сое, рыб. s. 98 und<br />

Рис. Черн. A. I a 1).<br />

An der miindung des Dnjestr wird der fischfang mit dem laltam bei einer schmalen<br />

landenge ausgeiibt, die den Schabolotskoe-see von dem Dnjestr-liman trennt. Das wasser<br />

des sees ist salzig und zwar salziger als das des meeres. In die landenge waren<br />

schon zu der zeit, als die gegend noch zur Tiirkei gehorte, von menschenhand drei kanale<br />

gegraben worden, durch welche die fische aus dem liman in den see aufstiegen. Den<br />

ersten wink hatte hierfiir wahrscheinlich das meer gegeben, das durch seine stiirme bin

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