06.11.2013 Aufrufe

SPERRFISCHEREI

SPERRFISCHEREI

SPERRFISCHEREI

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

— 34 —<br />

sog. sam on-kul-pon d. b. nelmareusen. An der Sosva (fig. 64) bringt man gewohnlich ein<br />

paar reusen im wehre an. Wenn der platz so tief ist, dass die fanggerate nicht bis zum<br />

wasserspiegel emporragen, setzt man eine reusenhiirde auf sie, um zu verhindern, dass<br />

der fisch iiber sie hinwegschwimmt (An-ja). Die nelma-reusen werden am mittleren Ob 1<br />

(Pokkor) ungefahr einen halben klafter tief unter die oberflache hinabgelassen. Mitunter<br />

trifft es sich, dass diese tiefe nicht geeignet ist; alsdann versucht man die hohe, in der<br />

der nelma schwimmt, auf grund der schleimflecken zu bestimmen, die er beim voriiberstreichen<br />

an der hebstange der reuse hinterlasst. Damit das eis nicht die burden vom<br />

boden in die hohe treibt, halt man (Pokkor) die stelle, wo die leitwand liegt, immer often.<br />

Man fangt hauptsachlich kleine fische: aalraupen, rotaugen und kiihlinge; in dem Irtysch<br />

und Ob steigen in den oben erwahnteu grossen reusen auch nelma, mitunter sterlets und<br />

store auf. — Jilp p a-p on, Agan, Sardakov; Torom-jugan, Jb/ka^-jauyon-p.; syy-pon, aalraupenreuse,<br />

m. Ob, Kuijjep-p.; lak-pon, hochuferreuse, Salym; kar|ta-pon, gegenstromreuse,<br />

Salym; xm ^tte-pon, gegenstromreuse, u. Ob, Tl/es-kurt.; tit-jir|k-ar|r|en-pun, reuse<br />

des frischwasser-nebenfiusses, Irtysch, Vuocippa; ta^at-p u n , Irtysch-reuse, Irtysch, Vuocippa;<br />

jexa-p u n (reuse des aus einem sumpfe kommenden flusses; quellenreuse), Irtysch,<br />

Vuocippa; pol-sop, halbwehr, u. Ob, Tun-lor-kor; art-pal, halbwehr, Sosva, An-ja; sam onkul-pon,<br />

nelma-reuse, m. Ob, Pokkor.<br />

Vergleichen wir die in diesem abschnitt beschriebenen arten der aufstellung der<br />

fanggerate, so wird die aufmerksamkeit unbedingt am meisten durch die in punkt 45 behandelte<br />

gefesselt. Ihre einfachheit und ihr primitiver charakter fallen in die augen.<br />

Eine kleine uferquelle, in welche die vom wasserbrand mit dem untergaug bedrohten fische<br />

fliichten, ist einfach mit einem lattenzaun umgeben, und als eiugang fiir die fische ist eine<br />

schmale offnung gemacht. W ir haben keine form gefunden, die ihn mittelbar oder unmittelbar<br />

mit den iibrigen oben dargestellten hofen oder fischzaunen verbande. Dass sie<br />

gleichwohl mit ihnen verwandt ist, ja noch mehr, dass auch sie ihrerseits moglicherweise<br />

ein motiv bildet, aus dem sich der fischzaun hat entwickeln konnen. ist wahrscheinlich.<br />

W ir konnen nicht umhin anzunehmen, dass die quellen, von denen iu diesem und den<br />

vorangehenden abschnitten die l’ede gewesen ist, schon in sehr frtihen zeiten die aufmerksamkeit<br />

des menschen auf sich gezogeu haben. In ihnen waren, wie wir schon hervorgehoben<br />

haben, die fische leicht wahrzunehmen. Eine andere beobachtung, die die bewohner der<br />

gegend alsbald machen mussten, betraf den brand des wassers. Das verdorbeue wasser<br />

taugte namlich nicht mehr zum trinken. J a es bewirkte auch, dass sich sogar das wild des<br />

waldes von solchen ufern zuriickzog, an denen der brand zu verspiiren war. Diese wahrnehmungen<br />

musste der mensch, der gezwungen war unausgesetzt das lebeu der um ihn liegenden<br />

natur zu verfolgen, notwendig miteinander in verbindung bringen, und da zog er den<br />

schluss, dass dem wasserbrand die ankunft der fische in den quellen folge. Vermutlich versuchte<br />

er im anfang die fische aus den quellen mit schlag- oder stechgeraten oder mit hamen<br />

in seine gewalt zu bekommen. Nicht allzu lange dauerte es, uud er musste jedoch sehen,<br />

dass die benutzung solcher gerate fiir ihn selbst unvorteilhaft sei: beim fischen mit ihnen<br />

entwischten die fische aus den quellen, und erbeutet wurden nur die wenigen, die er hatte<br />

betauben, toten oder mit dem hamen herausschopfen konnen. Und so verfiel er sicher<br />

1 In der gegend von Surgut sind sie nicht anzutreffen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!