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SPERRFISCHEREI

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— 401 —<br />

JSfarova v o l o k ( S a b a n e e v , Рыбы, I, s. 142) und im wolost Petropavloysk im gouvernement<br />

Jaroslav k o s e l' ( P u s k a r e v , Рыбн., ВФ.ст. рыб. 1897, s. 232) genannt.<br />

In Schweden sind, wie H y l t e n - C a v a l l i u s (II, s. 70) sagt, die garnschlauche und<br />

zwar besonders die aalgarnschlauche „von alters her im lande gebrauchlich“ gewesen.<br />

Dass dasselbe auch fiir Deutschland gilt, erhellt u. a. daraus, dass in einer handfeste der<br />

stadt Braunsberg vom j. 1280 verboten wird in der Passarge mit aalsacken (alsak; B e n e c k e ,<br />

s. 268) zu fischen.<br />

In Frankreich wird der garnschlauch viel bei dem fischfang angewendet, der durch<br />

ebbe und flut bedingt ist. „Er ist“, sagt D u h a m e l (Abh. II, s. 106), „gegen Havre, Caen,<br />

und besonders an den Kiisten von Touque und Dive gebrauchlich, so dass an gewissen<br />

Orten das ganze Gestade am Meere mit Garnschlauchen an hohen Pfahlen die Lange hin<br />

besetzt ist.“<br />

W ir gehen jetzt zu den finnischen garnschlauchen iiber.<br />

Die form, bei der die miindung mit einer leine und um die pfosten gelegten rutenringeu<br />

versehen ist (fig. 225), finden wir in Ostfinland in den kirchspielen Raisala und<br />

Lieksa (punkt 213, 218). Ausserhalb unseres landes ist sie in Deutschland ( B o r n e , s . 645)<br />

und Frankreich ( D u h a m e l , Abh. II, s. 104, 106; D a u b r e e , s . 20) in gebrauch. Ob sie<br />

auch in Schweden vorkommt, geht aus den dortigen quellen, die im allgemeinen nur<br />

weuige details beriihren, nicht hervor.<br />

Die fiiigelgarnschlauche, die in Siidostfinland wenigstens in den kirchspielen Hiitola<br />

(fig. 226) und Vehkalahti zur anwendung gelangen, haben entsprechungen in Schweden<br />

( R o s e l l i , s. 21) und Deutschland ( B o r n e , s . 664).<br />

Garnschlauche, die in der gegend des sterzes eine einkehlung aufweisen, sind bisher<br />

in Finland nur aus dem kirchspiel Raisala (fig. 225) bekannt. Dagegen sind sie relativ<br />

gewohnlich in Deutschland ( B o r n e , s . 643, 645) und Frankreich ( D u h a m e l , Abh. II, s. 108).<br />

Ebenso diirften in unserem lande diejenigen garnschlauche zu den seltenheiten<br />

gehoren, an deren sterz ein aus ruten geflochtener korb gefiigt wird; wir kennen solche<br />

vorlaufig nur aus Westfinland aus dem kirchspiel Pyhajarvi (punkt 217 fussnote). In<br />

Deutschland ( B o r n e , s . 643, 644) und Frankreich ( D u h a m e l , Abh. II, PI. X IV , 2, 3;<br />

D a u b r e e , PL 25, 89, 90) sind sie auch gewohnlich.<br />

Zu der siidostfinnischen garnschlauchform mit bogenformiger miindung (fig. 227)<br />

haben wir in Norwegen ein analogon gefunden ( L o b e r g , s. 310).<br />

Wenigstens im grossten teil Siidfinlands sind garnschlauche verb reitet, deren<br />

miindung m it einem v iereckigen holzrahm en versehen ist (fig. 228— 230). D ieselben scheinen<br />

auch in Schw eden die g ew ohnlichste form darzustellen (L im bo r g, s. 126, Insjo-Fisk. s. 44),<br />

und auch in N orw egen ( S o u beira n, s. 29), D eutschland ( B o rn e, s. 644) und F ra n k re ich<br />

(D uham el, A bh. II, s. 108, PL X IV , 1; D a u b r e e, Pl. 25) kommen sie vor.<br />

W ir beschliessen hiermit unsere vergleichungen.<br />

Zu beachten ist, dass die garnschlauche in unserem lande nur in den siidlicheren<br />

teilen anzutreffen sind; die nordlichste gegend, wo wir sie in Ostfinland gefunden haben,<br />

ist das kirchspiel Lieksa und in Westfinland sind wir nicht einmal so weit nach norden<br />

vorgedrungen. Schon dieser sachverhalt ist geeignet anzudeuten, dass sich das in rede<br />

stehende fanggerat in unserem lande verhaltnismassig spat eingebiirgert hat. Ahnliche<br />

hinweise haben uns im obigen bereits einige geschichtliche daten geliefert. Dazu ist jetzt<br />

das resultat der typologischen untersuchung gekommen, welches deutlich zeigt, dass der<br />

garnschlauch in Finland als eine entlehnung von westen her angesprochen werden muss.<br />

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