Quantentheorie II - FIAS
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4.3 · Fockraumformulierung für Observablen<br />
Es läßt sich auch leicht zeigen, daß im fermionischen Fall die Konstruktion des Fockraums allein aufgrund<br />
der Antikommutatorrelationen (4.2.12) möglich ist. Die Antikommutatorrelationen sorgen dabei<br />
automatisch für die Einhaltung des Pauli-Prinzips, wonach es keine Zustände gibt, in denen zwei<br />
oder mehr Teilchen ein und denselben Einteilchenzustand besetzen können.<br />
Im folgenden wollen wir zeigen, wie wir die Quantenmechanik von Vielteilchensysteme identischer<br />
Bosonen oder Fermionen mit Hilfe der Erzeugungs- und Vernichtungsoperatoren formulieren können.<br />
In dem hier betrachteten nichtrelativistischen Fall hat das den Vorteil, daß es sich mit den Feldoperatoren<br />
i.a. einfacher rechnen läßt als im Hilbertraum fester Teilchenzahl mit (anti-)symmetrisierten<br />
Produktzuständen. Da die Teilchenzahl für nichtrelativistische Prozesse i.a. erhalten bleibt, sind diese<br />
Formulierungen der Vielteilchenquantenmechanik also vollständig äquivalent. Im relativistischen Fall<br />
stellt sich allerdings heraus, daß eine physikalisch befriedigende Beschreibung für Vielteilchensysteme<br />
fester Teilchenzahl problematisch ist und auch nicht der Erfahrung entspricht, denn bei Stoßprozessen<br />
mit relativistischen Energien können Teilchen-Antiteilchenpaare oder z.B. elektromagnetische Strahlen<br />
(im quantentheoretischen Bild also Photonen) erzeugt und/oder vernichtet werden.<br />
4.3 Fockraumformulierung für Observablen<br />
4.3.1 Die Teilchendichte<br />
Betrachten wir zunächst den Operator für die Teilchendichte. Wir behaupten, daß die Teilchendichte<br />
für ein Teilchen mit Spinkomponente σ an der Position ⃗x durch den Operator<br />
ϱ(ξ ) = ψ † (ξ )ψ(ξ ) (4.3.1)<br />
repräsentiert wird. Daß dies eine physikalisch sinnvolle Definition ist, ergibt sich durch Anwendung<br />
des Operators auf einen (anti-)symmetrisierten Basisfockzustand. Dazu berechnen wir zunächst den<br />
Kommutator mit einem beliebigen Erzeugungsoperator:<br />
<br />
ϱ(ξ ),ψ † (ξ 1 ) − = ψ † (ξ )ψ(ξ ),ψ † (ξ 1 ) −<br />
= ψ † (ξ ) ψ(ξ ),ψ † (ξ 1 ) ∓ ± ψ † (ξ ),ψ † (ξ 1 ) ∓ ψ(ξ )<br />
(4.3.2)<br />
= ψ † (ξ )δ(ξ − ξ 1 ).<br />
Nun können wir diese Vertauschungsrelation benutzen, um die Wirkung des Dichteoperators (4.3.1)<br />
auf den Basisfockzustand zu berechnen, indem wir den Fockzustand mittels Erzeugungsoperatoren<br />
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