18.01.2014 Aufrufe

Quantentheorie II - FIAS

Quantentheorie II - FIAS

Quantentheorie II - FIAS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6.7 · Quantisierung des freien Dirac-Feldes<br />

Feldimpulse. Es ergibt sich<br />

Π = ∂ <br />

∂ ˙ψ = iψγ 0 = iψ † ,<br />

Π = ∂ <br />

∂ ˙ψ<br />

= 0. (6.6.56)<br />

Auf den ersten Blick sieht dies fatal aus, da offenbar der kanonische Impuls zum adjungierten Feld<br />

verschwindet. Scheinbar sehen wir uns vor ähnliche Probleme gestellt wie oben beim elektromagnetischen<br />

Feld. Dies ist aber lediglich Folge der besonderen Struktur der Lagrangedichte. Man könnte<br />

dies beheben, wenn man den Ausdruck in ψ und ψ symmetrisiert, was nur um eine totale Divergenz<br />

von (6.6.55) verschieden wäre, was im Variationsprinzip keine Änderung für die Feldgleichungen ergibt.<br />

Wesentlich ist nur, daß wir die Hamiltondichte mit dem Feldimpuls und dem Feld und seinen<br />

räumlichen Ableitungen ausdrücken können, und das ist in der Tat der Fall:<br />

= Π ˙ψ − = iψγ 0 ∂ t ψ − iψ( /∂ + im)ψ = ψ(−i⃗γ · ⃗∇ + m)ψ = −Πγ 0 (⃗γ · ⃗∇ + im)ψ. (6.6.57)<br />

Die kanonischen Hamiltonschen Bewegungsgleichungen lauten<br />

˙ψ = δH<br />

δΠ = −γ 0 (⃗γ · ⃗∇ + im)ψ,<br />

<br />

δH<br />

←− <br />

˙Π = −<br />

δψ = Π −γ 0 ⃗γ · ⃗∇ + im . (6.6.58)<br />

Multiplikation der ersten Gleichung von links mit iγ 0 und Zusammenfassen der Terme auf einer Seite<br />

liefert wieder die Diracgleichung (6.6.1). Multiplikation der zweiten Gleichung von rechts her mit<br />

iγ 0 und Zusammenfassung der Terme liefert die Gleichung (6.6.51) für Πγ 0 . Aufgrund der besonderen<br />

Struktur der obigen Lagrangedichte ergibt sich der Zusammenhang (6.6.56) zwischen Feld und<br />

kanonisch konjugiertem Impuls nicht aus den kanonischen Gleichungen. Es ergibt sich aber keine Inkonsistenz,<br />

diese Beziehung einfach als Nebenbedingung zu fordern, d.h. wir können<br />

setzen.<br />

Π = iψγ 0 = iψ † (6.6.59)<br />

6.7 Quantisierung des freien Dirac-Feldes<br />

Die Quantisierung des Diracfeldes erfolgt nun dadurch, daß wir ψ durch einen Operator ψ ersetzen.<br />

Wir fordern nun aber wegen des Spin-Statistik-Theorems keine kanonischen Kommutatorregeln sondern<br />

kanonische Antikommutatorregeln. Wie wir sehen werden, ist dies kein Widerspruch zur allgemeinen<br />

quantentheoretischen Dynamik, denn die Observablen werden stets durch Funktionen aus<br />

einer gerade Anzahl von Fermionenfeldoperatoren aufgebaut; insbesondere die Hamiltondichte ist eine<br />

bilineare Form in den Feldern. Wie wir zeigen werden, erfüllt der dazugehörige Hamiltonoperator<br />

die korrekten Kommutatorrelationen mit den Feldern, so daß sich aus der Quantendynamik wieder<br />

die Dirac-Gleichung für den Feldoperator ergeben wird, wie es sein muß. Wir verlangen also die<br />

Antikommutator-Relationen zu gleichen Zeiten<br />

{ψ a<br />

(t, ⃗x),ψ b<br />

(t, ⃗y)} = 0, {ψ a<br />

(t, ⃗x),Π b (t, ⃗y)} = i ψ a<br />

(t, ⃗x),ψ † b (t, ⃗y) = iδ ab δ (3) (⃗x − ⃗y). (6.7.1)<br />

Die a, b ∈ {1,2,3,4} numerieren dabei die Dirac-Spinorkomponenten durch.<br />

Wir berechnen nun die Modenentwicklung nach ebenen Wellen. Wir erwarten für die Teilchen und Antiteilchen<br />

jeweils zwei Spinfreiheitsgrade (insgesamt also vier Feldfreiheitsgrade für jede Impulsmode).<br />

209

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!