Quantentheorie II - FIAS
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5.1 · Zweiteilchen-Streuung<br />
Kontraktionen fermionischer Erzeugungs- und Vernichtungsoperatoren her 8 .<br />
• Diagramme mit Propagatorlinien, die die Vertizes innerhalb eines einzelnen Wechselwirkungsanteils<br />
(also zwei Vertizes mit einer sie verbindenden Wechselwirkungslinie) verbinden, oder eine<br />
geschlossene Schleife an einem einzelnen Vertex („Tadpole-Diagramm“) können weggelassen<br />
werden, weil in diesem Fall die entsprechenden Kontraktionen über normalgeordnete Operatorpaare<br />
innerhalb eines Wechselwirkungsoperators erfolgen und daher identisch verschwinden.<br />
Diagramme, die wenigstens eine Schleife enthalten, die sich aus einer zusammenhängenden Folge<br />
von Propagatorlinien zusammensetzt, verschwinden ebenfalls.<br />
5.1.6 Anwendung auf das Yukawa- und Coulombpotential<br />
Wir betrachten nun als Beispiel die erste Ordnung der Störungstheorie. Hier liegen aufgrund der Energie-<br />
Impulserhaltung an den beiden Vertices alle Energien und Impulse im Diagramm durch die äußeren<br />
Impulse fest. Wir brauchen also kein Impulsintegral auszuführen. Es gibt zwei Topologieklassen von<br />
Diagrammen, die sich lediglich durch die Vertauschung der auslaufenden Linien voneinander unterscheiden:<br />
i (1)<br />
f i<br />
=<br />
σ ′ 1<br />
p ′ 1<br />
˜σ ′ 1<br />
p 1<br />
˜σ 1<br />
⃗p 1 − ⃗p ′ 1<br />
˜σ ′ 2<br />
σ ′ 2<br />
p ′ 2<br />
˜σ 2<br />
+<br />
p 2<br />
σ ′ 1<br />
p ′ 1<br />
˜σ ′ 1<br />
˜σ<br />
p 1<br />
1<br />
⃗p 1 − ⃗p ′ 1<br />
σ ′<br />
p ′ 2<br />
2<br />
˜σ ′ 2<br />
(5.1.92)<br />
˜σ 2<br />
p 2<br />
σ 1 σ 2<br />
σ 1<br />
σ 2<br />
Bestimmen wir zunächst den Symmetriefaktor im linken Diagramm („direkter Term“). Dazu denken<br />
wir uns die äußeren Beinchen zunächst noch abgetrennt und zählen, auf wie viele Arten jedes der<br />
beiden Diagramme wir durch die entsprechenden Kontraktionen zusammengesetzt werden kann. Das<br />
erste einlaufende Beinchen können wir mit jedem der beiden einlaufenden Beinchen des Wechselwirkungsdiagrammteils<br />
verbinden, was einen Faktor 2 liefert. Alle Kontraktionen der anderen äußeren<br />
Beinchen sind dann eindeutig durch die Topologie festgelegt. Dieselbe Überlegung gilt auch für das<br />
zweite Diagramm („Austauschterm“). Folglich haben wir insgesamt einen Faktor 2. Jetzt brauchen wir<br />
nur noch die Diagramme von oben nach unten abzulesen und den einzelnen Diagrammelementen die<br />
oben beschriebenen analytischen Ausdrücke zuzuordnen (Übung!). Dann erhalten wir schließlich für<br />
das linke Diagramm<br />
i (1,1)<br />
f i<br />
= − i 2 · 2 · δ Ṽ (⃗p 1 − ⃗p ′ 1<br />
σ 1 ′ δ ˜σ′ 1 ˜σ ′<br />
1 ˜σ 1<br />
δ )<br />
Ṽ (⃗p 1 − ⃗p ′ 1<br />
˜σ1 σ 1<br />
δ<br />
(2π) 3 σ ′<br />
2 ˜σ 2<br />
′δ˜σ ′<br />
2 ˜σ 2<br />
δ ˜σ2 σ 2<br />
= −iδ σ ′<br />
1 σ 1<br />
δ )<br />
σ ′<br />
2 σ 2<br />
. (5.1.93)<br />
(2π) 3<br />
Dabei haben wir für die Spinindizes die Einsteinsche Summationskonvention verwendet.<br />
Das zweite Diagramm ergibt sich daraus einfach durch Vertauschen von (⃗p ′ 1 ,σ′ 1 ) mit ⃗p ′ 2 ,σ′ 2<br />
sowie ein<br />
umgekehrtes Vorzeichen aufgrund der Vertauschungsregel für äußere Fermionenbeinchen, d.h.<br />
i (1,2)<br />
f i<br />
= +iδ σ ′<br />
2 σ 1<br />
δ σ ′<br />
1 σ 2<br />
Ṽ (⃗p 1 − ⃗p ′ 1 )<br />
(2π) 3 . (5.1.94)<br />
8 In der relativistischen Theorie ergibt sich als weitere Vorzeichenregel, daß bei einem Diagramm für jede geschlossene<br />
Schleife, die nur aus Fermionenpropagatorlinien besteht, ein Faktor (−1) zu berücksichtigen ist. Man überlegt sich in der<br />
betrachteten nichtrelativistischen Vakuumfeldtheorie leicht, indem man die Feynmanregeln im Raumzeitbereich anwendet,<br />
daß solche Diagramme stets verschwinden, da hier der zeitgeordnete Propagator mit dem retardierten Propagator übereinstimmt.<br />
Da nun in einer Schleife dieser Art wenigstens eine im Zeitargument eines Propagators auftretende Zeitdifferenz<br />
stets negativ ist, liefert dieser Propagator einen Faktor 0.<br />
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