Quantentheorie II - FIAS
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Kapitel 7 · Einführung in die Quantenelektrodynamik<br />
funktional nach A µ differenzieren:<br />
δS<br />
δA µ<br />
= ∂ µ F µν − q j ν !<br />
= 0. (7.1.17)<br />
In zeitliche und räumliche Komponenten aufgespaltet folgt unter Verwendung der Eichbedingung<br />
(7.1.5)<br />
∆A 0 = −q j 0 , (7.1.18)<br />
□ ⃗ A = q ⃗ j − ⃗ ∇Ȧ0 . (7.1.19)<br />
In der Tat ergibt sich daraus sofort als Lösung für A 0<br />
A 0 (x) = q ∫<br />
d 3 ⃗x ′ ρ(t, ⃗x ′ )<br />
4π 3 |⃗x − ⃗x ′ |<br />
mit ρ = j 0 . (7.1.20)<br />
Die Verträglichkeit der Gleichung (7.1.19) mit der Eichbedingung (7.1.15) folgt aus der Kontinuitätsgleichung,<br />
denn es ist<br />
div□A ⃗ = qdiv ⃗ (7.1.18)<br />
j − q∆Ȧ0 = qdiv ⃗ j + q∂ t j 0 = q∂ µ j µ = 0. (7.1.21)<br />
Hier zeigt sich der bereits oben mehrfach erwähnte wichtige Zusammenhang zwischen lokaler Eichinvarianz<br />
und Stromerhaltung: Die Stromerhaltung ist eine notwendige Bedingung für die Konsistenz<br />
der eichfixierten Bewegungsgleichungen mit der Eichbedingung (7.1.5), und die Möglichkeit, diese<br />
Nebenbedingung zu fordern ist ihrerseits allein durch die Eichinvarianz der Theorie gerechtfertigt.<br />
Schließlich lautet nach der Eichfixierung mittels der Coulombeichbedingung (7.1.15) die Wirkung<br />
∫ 1<br />
S = d 4 x<br />
˙⃗A 2 + 1 ⃗A· ∆A+ ⃗ ψ(i /∂ − m)ψ − q <br />
4 2 2<br />
2 A 0 ψγ 0 ψ + qA· ⃗ ψ⃗γψ . (7.1.22)<br />
Dabei ist für A 0 die Lösung (7.1.20) einzusetzen. Außerdem ist stets die Eichbedingung (7.1.15) zu<br />
berücksichtigen, von der wir eben gezeigt haben, daß sie konsistent mit den Bewegungsgleichungen<br />
ist. Wir können nunmehr die Spinorelektrodynamik kanonisch quantisieren und Störungstheorie<br />
betreiben wie wir es im nichtrelativistischen Fall in Kaptitel 5 gezeigt haben.<br />
Betrachten wir noch die physikalische Bedeutung unserer klassischen Theorie. Da der Wechselwirkungsterm<br />
int = −qA µ ψγ µ ψ (7.1.23)<br />
keine Ableitungen enthält, behält auch im wechselwirkenden Fall der Strom dieselbe Form wie für<br />
freie Dirac-Felder:<br />
j µ = ψγ µ ψ. (7.1.24)<br />
Der elektromagnetische Strom ist durch<br />
j µ em = q j µ (7.1.25)<br />
gegeben. Dies wird insbesondere klar, wenn wir die Feldgleichungen (7.1.17) mit Hilfe der Komponenten<br />
des Faraday-tensors<br />
F µν = ∂ µ A ν − ∂ ν A µ (7.1.26)<br />
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