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Quantentheorie II - FIAS

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Kapitel 6 · Einführung in die relativistische <strong>Quantentheorie</strong><br />

Aus den og. Tensorkomponenten läßt sich nun aber sofort ein eichinvarianter Ausdruck gewinnen,<br />

nämlich der Faraday- oder Feldstärketensor, dem wir bereits in Abschnitt 6.2.4 bei der Bewegung<br />

eines geladenen Teilchens in einem vorgegebenen elektromagnetischen Feld begegnet sind:<br />

F µν := ∂ µ A ν − ∂ ν A µ . (6.3.21)<br />

Als total antisymmetrischer Tensor zweiter Stufe besitzt dieser Tensor auch gerade sechs unabhängige<br />

Komponenten, entsprechend den sechs Feldfreiheitsgraden ⃗ E und ⃗ B im „Dreierformalismus“. Den<br />

Zusammenhang zu ⃗ E und ⃗ B können wir durch Zerlegung in zeitliche und räumliche Komponenten<br />

ersehen:<br />

F 0 n = ∂ 0 A n − ∂ n A 0 = ∂ An<br />

∂ t<br />

+ ∂ Φ<br />

∂ x n = −E n ,<br />

F m n = ∂ m A n − ∂ n A m = ∂ An<br />

∂ x m − ∂ Am<br />

∂ x n = ε mn r (rot ⃗ A) r = ε mn r B r .<br />

(6.3.22)<br />

Relativistisch gesehen haben wir es also nicht mit zwei getrennten elektrischen und magnetischen Feldern<br />

zu tun, handelt es sich doch lediglich um Komponenten des kovarianten Faraday-Tensors. Wir<br />

sprechen daher auch lieber vom elektromagnetischen Feld oder der elektromagnetischen Wechselwirkung.<br />

Besonders übersichtlich ergibt sich der Zusammenhang zwischen elektrischem und magnetischem<br />

Feld und dem kovarianten Feldstärketensor mittels ko- oder kontravarianten Komponenten,<br />

wo er als antisymmetrische Matrix wie folgt geschrieben werden kann:<br />

⎛<br />

0 −E 1 −E 2 −E 3 ⎞<br />

(F µν ) = ⎜E 1 0 −B 3 B 2<br />

⎟<br />

⎝E 2 B 3 0 −B 1 ⎠ . (6.3.23)<br />

E 3 −B 2 B 1 0<br />

Das Transformationsverhalten der elektromagnetischen Feldgrößen unter Lorentztransformationen<br />

ist nunmehr ebenfalls offensichtlich. Das Viererpotential transformiert sich als Vektorfeld. Ist also der<br />

Wechsel von einem Inertialsystem zu einem anderen durch die Lorentztransformation gemäß (6.1.11),<br />

d.h. im Matrizenkalkül x ′ = Λx, gegeben, lauten die Komponenten des Viererpotentialfeldes im neuen<br />

Bezugssystem<br />

A ′ (x ′ ) = ΛA(x) = ΛA(Λ −1 x ′ ). (6.3.24)<br />

Eine physikalische Größe mit einem solchen Transformationsverhalten bezeichnen wir als Vierervektorfeld.<br />

Entsprechend transformiert sich der Feldstärketensor gemäß<br />

F ′ µν (x ′ ) = Λ µ ρ Λν σ F ρσ (Λ −1 x ′ ), (6.3.25)<br />

also wie ein Tensorfeld zweiter Stufe. Insbesondere ergibt sich daraus für einen drehungsfreien Boost<br />

(6.1.25) für die elektrischen und magnetischen Feldkomponenten<br />

⃗E ′ = (⃗n · ⃗E)⃗n + ⃗n × ( E ⃗ × ⃗n) + ⃗v × B ⃗ ,<br />

1 − ⃗v 2<br />

⃗B ′ = (⃗n · ⃗B)⃗n + ⃗n × ( B ⃗ × ⃗n) − ⃗v × E ⃗ .<br />

1 − ⃗v 2<br />

(6.3.26)<br />

Nun wollen wir noch die Maxwellgleichungen in kovarianter Form mittels des Feldstärketensors schreiben.<br />

Dies hat den Vorteil, daß es sich um eichinvariante Gleichungen handelt. Die Maxwellgleichungen<br />

(6.3.1) müssen sich als Differentialgleichungen 1. Ordnung des Feldstärketensors ausdrücken lassen.<br />

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