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Quantentheorie II - FIAS

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Kapitel 2 · Galilei-Symmetrie<br />

Dabei haben wir von der Definition der kanonisch konugierten Impulse (2.2.8) Gebrauch gemacht. Ein<br />

Vergleich der Differentiale ergibt<br />

˙⃗x = ∂ H<br />

∂ ⃗p ,<br />

∂ L<br />

∂ ⃗x = −∂ H<br />

∂ ⃗x . (2.2.13)<br />

Die erste Gleichung ist identisch mit der ersten Hamiltonschen Gleichung in (2.2.11). Gelten dann<br />

für die Trajektorie die Lagrangegleichungen folgt zusammen mit (2.2.8) auch die zweite Hamiltonsche<br />

Gleichung.<br />

Der Vorteil der Hamiltonschen Formulierung liegt im Zusammenhang mit den Symmetriebetrachtungen<br />

und schließlich der Analogie zur <strong>Quantentheorie</strong> in folgender Beobachtung. Betrachten wir eine<br />

beliebige Funktion f : Ω → , wobei Ω den durch (⃗x, ⃗p) parametrisierten sechsdimensionalen Phasenraum<br />

bezeichnet, so folgt für Trajektorien, die den Hamiltonschen kanonischen Gleichungen genügen,<br />

d<br />

dt<br />

∂ f<br />

f (⃗x, ⃗p) =<br />

∂ ⃗x · ˙⃗x + ∂ f (2.2.11)<br />

· ˙⃗p = ∂ f<br />

∂ ⃗p ∂ ⃗x · ∂ H<br />

∂ ⃗p − ∂ f<br />

∂ ⃗p · ∂ H<br />

∂ ⃗x =: { f , H} pb . (2.2.14)<br />

Dabei definieren wir die Poisson-Klammer für zwei beliebige Phasenraumfunktionen f , g : Ω → <br />

durch<br />

{ f , g} pb<br />

= ∂ f<br />

∂ ⃗x · ∂ g<br />

∂ ⃗p − ∂ f<br />

∂ ⃗p · ∂ g<br />

∂ ⃗x . (2.2.15)<br />

Es ist nun entscheidend, daß die Phasenraumfunktionen mit der Poisson-Klammer eine Lie-Algebra<br />

bilden. Es ist offensichtlich, daß die Poisson-Klammer linear in beiden Argumenten ist und daß sie<br />

antisymmetrisch ist, d.h. daß<br />

{ f , g} pb<br />

= −{g, f } pb<br />

(2.2.16)<br />

gilt. Auch der Nachweis der Jacobiidentität<br />

<br />

{ f , g}pb , h pb + {g, h} pb<br />

, f pb + {h, f } pb<br />

, g pb = 0 (2.2.17)<br />

ist durch Nachrechnen unter Verwendung der Definition (2.2.15) zu führen, wenngleich dies mit etwas<br />

Schreibarbeit verbunden ist (Übung!).<br />

2.3 Kanonische Transformationen<br />

Die kanonischen Transformationen sind umkehrbar eindeutige Funktionen × Ω → Ω<br />

⃗x = ⃗x(t, ⃗ X , ⃗ P), ⃗p = ⃗p(t, ⃗ X , ⃗ P), (2.3.1)<br />

die die Eigenschaft haben, daß sie die Sturktur der Hamiltonschen kanonischen Gleichungen (2.2.13) invariant<br />

lassen. Um diese Eigenschaft genauer zu charakterisieren und die Form des Hamilton-Operators<br />

in den neuen Koordinaten H ′ (t, ⃗ X , ⃗ P) zu erhalten, ist es am bequemsten, die Invarianz der Variation<br />

der Wirkung zu verlangen. Dazu muß in<br />

I [ ⃗ X , ⃗ P] − I [⃗x, ⃗p] =<br />

∫ t2<br />

t 1<br />

dt<br />

˙⃗X · ⃗ P − H ′ (t, ⃗ X , ⃗ P) − ˙⃗x · ⃗p + H(t, ⃗x, ⃗p)<br />

64<br />

(2.3.2)

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