18.01.2014 Aufrufe

Quantentheorie II - FIAS

Quantentheorie II - FIAS

Quantentheorie II - FIAS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

7.4 · Beispiele für QED-Wirkungsquerschnitte<br />

Die kinematischen Beziehungen (7.4.14-7.4.20) vereinfachen sich wegen m 1 = m 2 = m<br />

1 ′ = m′ 2 = m zu<br />

<br />

<br />

ϑ ϑ<br />

s = 4E 2 , t = −4P 2 sin 2 , u = −4P 2 cos 2 . (7.4.41)<br />

2<br />

2<br />

Der differentielle Streuquerschnitt im Schwerpunktssystem ergibt sich daraus mit der allgemeinen Formel<br />

(7.4.7) zu<br />

dσ<br />

dΩ = | f i |2<br />

256π 2 E = α2 (2E 2 − m 2 ) 2 <br />

4<br />

2 4E 2 (E 2 − m 2 ) 2 sin 4 ϑ − 3<br />

sin 2 ϑ + (E 2 − m 2 ) 2 4<br />

(2E 2 − m 2 ) 2 sin 2 ϑ + 1 . (7.4.42)<br />

Betrachten wir noch den ultrarelativistischen und den nichtrelativistischen Limes E ≫ m bzw. P 2 =<br />

E 2 − m 2 ≪ m 2 . Das ergibt<br />

<br />

dσ<br />

,<br />

dΩ<br />

dσ<br />

dΩ<br />

α ∼=<br />

2<br />

E≫m<br />

∼=<br />

P≪m<br />

4<br />

E 2 sin 4 ϑ − 2<br />

sin 2 ϑ + 1 4<br />

α 2 m 2 4<br />

4P 4 sin 4 ϑ − 3<br />

sin 2 ϑ + (P 2 /m 2 )<br />

<br />

.<br />

(7.4.43)<br />

Der nichtrelativistische Limes stimmt mit unserem Ergebnis aus der nichtrelativistischen Streutheorie<br />

(5.1.98) überein, wie man nach einiger Rechnung mit den Winkelfunktionen zeigt und bedenkt, daß in<br />

der nichtrelativistischen Formel E cm = P 2 /(2m) bedeutet.<br />

Wir sehen, daß dieser Ausdruck für P → 0 sowie für alle Schwerpunktsenergien für ϑ → 0,π divergiert.<br />

Ebenso divergiert der totale Streuquerchnitt. Dies rührt daher, daß die Photonen masselos sind, denn<br />

es ist gemäß (7.4.19) und (7.4.12)<br />

t = −2P 2 (1 − cosϑ), u = −P 2 (1 + cosϑ), (7.4.44)<br />

und dies sind gerade die im Nenner des Photonpropagators auftretenden kinematischen Größen. Diese<br />

Infrarotdivergenzen lassen sich beseitigen, indem man die endliche Energieauflösung des Detektors<br />

berücksichtigt und bedenkt, daß aufgrund ihrer Masselosigkeit beliebig viele sehr weiche Photonen<br />

emittiert werden können, deren Gesamtenergie kleiner als die Energieauflösung des Detektors ist.<br />

Summiert man all diese Beiträge auf, erhält man ein endliches von der Energieauflösung des Detektors<br />

abhängiges Resultat für den totalen Streuquerschnitt [BN37, Wei95, PS95]. Von dem divergenten kinematischen<br />

Bereich für ϑ → 0,π abgesehen, stimmt die Møllersche Formel (7.4.42) hervorragend mit<br />

dem gemessenen differentiellen Streuquerschnitt überein.<br />

7.4.4 Bhabha-Streuung<br />

Unter Bhabba-Streuung versteht man die elastische Elektron-Positronstreuung, also den Prozeß e + +<br />

e − → e + + e − . Die beiden Diagramme besitzen wieder ein relatives Vorzeichen, weil das zweite Diagramm<br />

aus dem ersten durch Vertauschen der einlaufenden Elektronenlinie mit der auslaufenden Positronenlinie<br />

hervorgeht, also zwei Fermionenerzeugungs- bzw. Vernichtungsoperatoren vertauscht<br />

werden. Wir haben also<br />

i 1 = i e2<br />

t u 1 ′γ µ u 1 v 2 γ µ v 2 ′,<br />

i 2 = −i e2<br />

s u 1 ′γ µ v 2 ′v 2 γ µ u 1 . (7.4.45)<br />

Dabei haben wir zur Abkürzung u 1 = u(⃗p 1 ,σ 1 ) usw. geschrieben. Das Betragsquadrat ist demnach<br />

| f i | 2 = | 1 | 2 + | 2 | 2 + ∗ 1 2 + 1 ∗ 2 . (7.4.46)<br />

241

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!