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Quantentheorie II - FIAS

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Kapitel 6 · Einführung in die relativistische <strong>Quantentheorie</strong><br />

die Kontinuitätgleichun ∂ µ J µνρ = 0, und da Θ µν eichinvariant ist, trifft dies auch für diesen Tensor zu.<br />

Für µ = 0 ergeben sich die erhaltenen Größen durch Integration über ⃗x. Die rein räumlichen Komponenten<br />

sind ein antisymmetrischer Dreiertensor zweiter Stufe, der mit Hilfe des dreidimensionalen<br />

Levi-Civita-Symbols ε ab c auf den Drehimpulsvektor abgebildet werden kann, der im Sinne der Hamiltonschen<br />

Formulierung der Feldtheorie (und, wie gleich sehen werden, damit auch in der kanonische<br />

quantisierten Version!) die Drehungen erzeugt. Die zeit-räumlichen Komponenten ergeben die entsprechenden<br />

drei Erzeugenden für Boosts:<br />

J a = 1 2<br />

∫ εab c d 3 ⃗x J 0b c , (6.3.99)<br />

∫<br />

3<br />

K a = d 3 ⃗x J 0a0 . (6.3.100)<br />

3<br />

In dreidimensionaler Vektorschreibweise gilt dann (Übung)<br />

∫<br />

⃗J = d 3 ⃗x (⃗x × S), ⃗ (6.3.101)<br />

<br />

∫<br />

3<br />

⃗K = d 3 ⃗x ε⃗x − t S ⃗ . (6.3.102)<br />

3<br />

In vierdimensional kovarianter Schreibweise ergibt sich daraus der zeitlich erhaltene antisymmetrische<br />

Boost-Dreh-Tensor<br />

∫<br />

J µν = d 3 ⃗x J 0µν . (6.3.103)<br />

3<br />

6.4 Quantisierung des elektromagnetischen Feldes<br />

Bei der kanonischen Quantisierung des elektromagnetischen Feldes gehen wir im Prinzip genauso vor<br />

wie in Abschnitt 4.3.5 bei der Quantisierung des Pauli-Spinorfeldes. Allerdings ergeben sich aufgrund<br />

der Eichinvarianz der Elektrodynamik charakteristische Schwierigkeiten bei der kanonischen Quantisierung.<br />

Das wird schon aus der Tatsache verständlich, daß wir ja das elektromagnetische Feld mit<br />

den vier Komponenten eines Vektorfeldes beschreiben, wobei aber Felder, die sich nur um den Vierergradienten<br />

eines Viererskalarfeldes unterscheiden, dieselbe physikalische Situation beschreiben. Bei<br />

der Lösung der ladungs- und stromfreien Maxwell-Gleichungen haben wir gesehen, daß von den vier<br />

Feldfreiheitsgraden nur zwei physikalische Bedeutung besitzen. In der oben besprochenen Strahlungseichung<br />

sind dies die beiden voneinander unabhängigen Komponenten des Dreiervektors ⃗ A, der die<br />

Nebenbedingung ⃗ ∇ · ⃗A = 0 (Transversalitätsbdingung) erfüllt.<br />

Formal äußert sich die Überzähligkeit von wenigstens einer Feldkomponente darin, daß der kanonische<br />

Feldimpuls zu A µ Π µ = ∂ <br />

∂ (∂ 0 A µ ) = F 0 µ (6.4.1)<br />

ergibt. Es ist also Π 0 = 0, so daß wir ∂ 0 A 0 in der Hamiltondichte<br />

= Π µ A µ − (6.4.2)<br />

nicht durch die kanonischen Impulse ausdrücken können. Der Grund dafür ist, wie oben bereits vermutet,<br />

die Eichinvarianz und die Redunandanz zweier Feldfreiheitsgrade.<br />

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