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Quantentheorie II - FIAS

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6.3 · Das klassische elektromagnetische Feld<br />

Wir müssen weiter noch die Eichinvarianz des Wirkungsfunktionals überprüfen 6 . Das freie Funktional<br />

S 0 ist eichinvariant, denn es hängt nur vom eichinvarianten Feldstärketensor F µν ab. Der Wechselwirkungsterm<br />

(6.3.72) verlangt allerdings eine gesonderte Untersuchung, denn hier tritt das Vektorpotential<br />

selbst auf. Führen wir also eine Eichtransformation (6.3.20) durch, wobei die äußeren Quellen<br />

ungeändert bleiben. Nun ist<br />

∫<br />

∫<br />

S int [A ′ µ ] = − d 4 x A ′ µ j µ = −<br />

d 4 x A µ + ∂ µ χ ∫<br />

j µ = −<br />

Dies stimmt für beliebige χ nur dann mit S int [A µ ] überein, wenn<br />

d 4 x A µ j µ − χ ∂ µ j µ . (6.3.75)<br />

∂ µ j µ = 0, (6.3.76)<br />

also j µ ein erhaltener Strom ist. Dies haben wir ja bereits oben mehrfach festgestellt: Die Maxwellgleichungen<br />

sind nur konsistent, wenn der elektromagnetische Viererstrom die Kontinuitätsgleichung<br />

(6.3.76) erfüllt.<br />

6.3.6 Anwendung des Noether-Theorems auf die Elektrodynamik<br />

Nun können wir die feldtheoretische Version des Noether-Theorems, wie in Abschnitt 4.3.6 dargestellt,<br />

auf die Elektrodynamik anwenden.<br />

Definieren wir den kanonischen Energie-Impuls-Tensor des freien elektromagnetischen Feldes gemäß<br />

(4.3.86), wobei wir wir hierbei über sämtliche Feldfreiheitsgrade zu summieren haben summieren (in<br />

unserem Falle also über die vier Vektorkomponenten A µ ), erhalten wir unter Anwendung der Einsteinschen<br />

Summationskonvention<br />

Θ µν<br />

can = ∂ 0<br />

∂ (∂ µ A ρ ) ∂ ν A ρ − 0 g µν = F ρ µ ∂ ν A ρ + 1 4 g µν F ρσ F ρσ . (6.3.77)<br />

Dieser Ausdruck ist allerdings nicht eichinvariant und besitzt daher a priori keine physikalisch eindeutige<br />

Interpretation. Andererseits definiert dieser Tensor wegen der Translationsinvarianz in Raum<br />

und Zeit, die aufgrund der Diskussion im Anschluß an Gl. (4.3.98) gewährleistet ist, wenn die Lagrangedichte<br />

nicht explizit von den Raum-Zeit-Koordinaten abhängt, die Erhaltungsgrößen Energie und<br />

Impuls<br />

∫<br />

P ν (t) = d 3 ⃗x Θcan 0ν (x). (6.3.78)<br />

3<br />

Dies ist ein zeitunabhängiger Vektor, weil die lokale Form des Erhaltungssatzes<br />

∂ µ Θ µν<br />

can = 0 (6.3.79)<br />

gilt, wie man auch direkt aus der Definition (6.3.77) des kanonischen Energie-Impuls-Tensors unter Berücksichtigung<br />

der Maxwellgleichungen (6.3.71) nachweist (Übung!). Wegen seiner Eichabhängigkeit<br />

können aber die Komponenten Θcan 0ν nicht ohne weiteres als Energie- oder Impulsdichte des elektromagnetischen<br />

Feldes interpretiert werden.<br />

Nun bleiben aber alle Folgerungen ungeändert, wenn wir einen neuen Energie-Impuls-Tensor der Form<br />

Θ µν = Θ µν<br />

can + ∂ ρ ω ρµν (6.3.80)<br />

6 Um eichinvariante Gleichungen zu erhalten, genügt es streng genommen, daß die Variation der Wirkung eichinvariant<br />

ist. Daß das Wirkungsfunktional selbst eichinvariant ist, ist dafür zwar hinreichend aber nicht notwendig.<br />

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