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Quantentheorie II - FIAS

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Kapitel 4 · Vielteilchensysteme aus freien Teilchen<br />

4.3.4 Formulierung als Quantenfeldtheorie<br />

Wir können nun am Beispiel nichtwechselwirkender Teilchen zeigen, daß die Vernichtungsoperatoren<br />

ψ(ξ ) der Schrödingergleichung genügen. Die obige Formulierung unserer Fockraumtheorie haben wir<br />

im Schrödingerbild vorgenommen. Deshalb sind die Operatoren ψ(ξ ) nicht zeitabhängig. Wir können<br />

aber den Operator berechnen, der gemäß unserem Postulat 4 (vgl. Abschnitt 1.1) die Zeitableitung<br />

des Feldoperators repräsentiert:<br />

˚ψ(ξ ) =<br />

1<br />

i<br />

<br />

(Fock)<br />

ψ(ξ ),H<br />

1 . (4.3.26)<br />

Zur Berechnung des Kommutators benötigen wir dazu für Bosonen und Fermionen etwas unterschiedliche<br />

Formeln. Durch Ausmutliplizieren erhalten wir für drei Operatoren A, B und C die Gleichungen<br />

[A, BC] = [A, B]C + B [A,C], (4.3.27)<br />

{A, BC} = {A, B}C − B {A,C}. (4.3.28)<br />

Offenbar müssen wir in (4.3.26) für den Hamiltonoperator (4.3.22) einsetzen 1 . Wir können dabei das<br />

Integral aus dem Kommutator herausziehen. Dann entsteht der Kommutator<br />

<br />

ψ(ξ ),ψ † (ξ ′ )Ĥξ ′ψ(ξ ′ ) = ψ(ξ ),ψ † (ξ ′ ) Ĥ<br />

∓ ξ ′ψ(ξ ′ ) ± ψ † (ξ ′ ) ψ(ξ ), Ĥξ ′ψ(ξ ′ ) ∓<br />

} {{ }<br />

(4.3.29)<br />

(4.2.12)<br />

= δ(ξ − ξ ′ )Ĥξ ′ψ(ξ ′ )<br />

Ĥ ξ ′ [ψ(ξ ),ψ(ξ ′ )] ∓<br />

wobei wir mit Ĥ den Einteilchenhamiltonoperator in der Ortsdarstellung bezeichnet haben, der klar<br />

vom entsprechenden Fockraumoperator H (Fock) unterschieden werden muß. Integration dieser Gleichung<br />

bzgl. ξ ′ liefert dann<br />

1<br />

<br />

i˚ψ(ξ ) = Ĥψ(ξ ) = − ∆ <br />

2m + V (⃗x) ψ(ξ ). (4.3.30)<br />

In der Tat erfüllt also die kovariante Zeitableitung des Feldoperators die Schrödingergleichung. Gehen<br />

wir zum Heisenbergbild über, wird die Analogie vollkommen, denn im Heisenbergbild entspricht die<br />

kovariante Zeitableitung der gewöhnlichen Ableitung der Operatoren nach der Zeit. Das läßt sich auch<br />

leicht explizit nachprüfen. Denn wegen (1.9.5) und (1.10.1) gilt<br />

dB<br />

dt = iH(Fock) H<br />

B mit H (Fock)<br />

H<br />

= BH (Fock) B † . (4.3.31)<br />

Multiplizieren wir diese Gleichung von links mit B † erhalten wir (wieder wegen (1.9.1))<br />

bzw. durch erneutes Multiplizieren mit B von links<br />

B † dB<br />

dt = iH(Fock) (4.3.32)<br />

dB<br />

dt = iBH(Fock) . (4.3.33)<br />

1 Freilich müssen wir die Integrationsvariable umbenennen, um nicht in Konflikte mit dem Argument ξ in (4.3.26) zu<br />

geraten! Nennen wir also die Integrationsvariable ξ ′ .<br />

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