Quantentheorie II - FIAS
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6.4 · Quantisierung des elektromagnetischen Feldes<br />
Kombiniert man beide Gleichungen, gilt auch wieder<br />
□ ⃗ A = 0. (6.4.17)<br />
Lösen wir nun diese Gleichung unter Berücksichtigung der Nebenbedingung (6.4.12), ergibt sich in genauer<br />
Analogie zum klassischen Fall (6.3.46) die Modenentwicklung<br />
∫<br />
⃗A(x) =<br />
3<br />
d 3⃗ k<br />
<br />
(2π) 3 2ω( k) ⃗<br />
2∑<br />
⃗ε α ( k) ⃗ a α ( k)exp(−ik ⃗ x) + a † α (⃗ k)exp(+ik x) k 0 =+ω( k):=| ⃗ k| ⃗ . (6.4.18)<br />
α=1<br />
Dabei sind die Polarisationsvektoren ⃗ε α ( ⃗ k) reell gewählt und erfüllen die Bedingungen (6.3.40-6.3.42).<br />
Aus den kanonischen Feldkommutatoren (6.4.13) und (6.4.14) ergeben sich nach einigen Rechnungen<br />
die Kommutatorregeln (Übung)<br />
<br />
aα ( ⃗ k),a β (⃗p) = 0,<br />
a α ( ⃗ k),a † β (⃗p) <br />
= δ αβ δ (3) (⃗p − ⃗ k). (6.4.19)<br />
Dies sind nun genau die Kommutatorregeln für Erzeugungs- und Vernichtungsoperatoren von Bose-<br />
Teilchen, die einen zusätzlichen diskreten Freiheitsgrad, die „Polariation“ α ∈ {1,2}, besitzen. Dieser<br />
Polarisationsfreiheitsgrad ist analog zu den Spin-z-Komponenten bei den Weyl-Fermionen. Man nennt<br />
die in diesem Sinne dem elektromagnetischen Feld zugeordneten „Teilchen“ Photonen. Wir können<br />
nun den Fock-Raum für Vielteilchenzustände ganz analog wie bei den nichtrelativistischen Weyl-Fermionen<br />
aufbauen. Freilich ist die Besetzungszahlbasis hier durch die vollständig symmetrisierten<br />
Produkte von N ∈ {0,1,2,...} Photonen-Impuls-Polarisations-Eigenzustände gegeben. Mit dem<br />
Vakuumzustand, der durch<br />
a α ( ⃗ k)|Ω〉 = 0 (6.4.20)<br />
bestimmt ist, sind diese Besetzungszahlzustände durch<br />
k ⃗ 1 ,α 1 ; k ⃗ 2 ,α 2 ;...; k ⃗ +<br />
N ,α N = a † ( k ⃗ 1 , ⃗α 1 )a † ( k ⃗ 2 , ⃗α 2 )···a † ( k ⃗ N , ⃗α N )|Ω〉 (6.4.21)<br />
gegeben.<br />
Beachten wir nun die erste Gleichung von (6.4.16) folgt durch einfache Rechnungen (Übung!), daß die<br />
Lösungen (6.4.18) zwar die kanonischen Kommutatorregeln (6.4.14) erfüllen, während (6.4.13) durch<br />
die mit der Nebenbedingung (6.4.12) verträgliche Kommutatorrelation<br />
<br />
A a (t, ⃗x),Π b (t, ⃗y) <br />
<br />
= A a (t, ⃗x),Ȧb (t, ⃗y)<br />
∫<br />
d 3⃗ <br />
k<br />
= i δ ab − ka k b <br />
exp ik ⃗ · (⃗x − ⃗y) (6.4.22)<br />
:= iδ ab<br />
3 (2π) 3 ⃗k 2<br />
⊥ (⃗x − ⃗y)<br />
ersetzt wird. Dabei haben wir die auch sonst noch nützliche Polarisationssumme<br />
∑<br />
ε a ( k,α)ε ⃗ b ( k,α) ⃗ = δ ab − ka k b<br />
α<br />
⃗k 2 (6.4.23)<br />
verwendet, die sich durch direktes Nachrechnen mit Hilfe von (6.3.40-6.3.42) ergibt.<br />
Der Ausdruck auf der rechten Seite von (6.4.22) bezeichnen wir kurz als<br />
δ ab<br />
⊥ (⃗x) = ∫<br />
3<br />
d 3⃗ <br />
k<br />
δ ab − ka k b <br />
exp(ik ⃗ · ⃗x) = δ ab δ (3) (⃗x − ⃗y) − δ ab (⃗x). (6.4.24)<br />
(2π) 3 ⃗k 2<br />
‖<br />
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