Quantentheorie II - FIAS
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Kapitel 6 · Einführung in die relativistische <strong>Quantentheorie</strong><br />
6.5 Das Verhalten der Felder unter Poincaré-Transformationen<br />
Um die Lorentz-Invarianz des Quantisierungsverfahrens zu überprüfen, müssen wir zeigen, daß die<br />
so definierten Operatoren H und ⃗ P zeitliche bzw. räumliche Verschiebungen und ⃗ J und ⃗ K Boosts erzeugen,<br />
d.h. daß die Kommutatoren der Feldoperatoren A µ (x) mit diesen die Lie-Algebra der eigentliche<br />
orthochronen Poincaré-Gruppe repräsentierenden Operatoren infinitesimalen Transformationen<br />
entsprechen, wie sie für das klassische Feld ⃗ A(x) zu erwarten sind.<br />
Es ist einfacher, anstelle mit der Impulsraumformulierung (6.4.33) und (6.4.38-6.4.40) direkt mit den<br />
Raum-Zeitformulierungen der Erhaltungsgrößen<br />
H = d<br />
∫ 3 ⃗x 1 <br />
3 2 : ⃗E<br />
2 2<br />
(x) + B ⃗ (x) :, (6.5.1)<br />
∫<br />
⃗P = d 3 ⃗x : E ⃗ × B ⃗ :, (6.5.2)<br />
3<br />
⃗K = d<br />
∫ 3 ⃗x 1 <br />
3 2 : ⃗E<br />
2 2<br />
(x) + B ⃗ (x) : ⃗x − t P, ⃗ (6.5.3)<br />
⃗ J =<br />
∫ 3 d 3 ⃗x ⃗x× : ⃗ E(x) × ⃗ B(x) : (6.5.4)<br />
zu arbeiten.<br />
Betrachten wir zunächst die räumlichen Translationen. Sie sollten durch den Operator<br />
U T (⃗a) = exp −i⃗a · ⃗P (6.5.5)<br />
gegeben sein. Um zu zeigen, daß sich der Vektorpotentialoperator entsprechend transformiert beachten<br />
wir, daß für eine infinitesimale Translation<br />
A ′a (⃗x ′ ) = U T (δ ⃗a)A a (⃗x ′ )U † T (δ ⃗a) = Aa (⃗x ′ ) + iδa b A a (⃗x ′ ), P b , (6.5.6)<br />
wobei ⃗x ′ = ⃗x − δ ⃗a ist. Es sollte freilich dieselbe Transformationsregel wie für die klassischen Felder<br />
gelten, also<br />
A ′a (⃗x ′ ) = A a (⃗x). (6.5.7)<br />
Um den Kommutator zu berechnen, benötigen wir die Kommutatorregeln zwischen A a (⃗x ′ ) mit dem<br />
elektrischen und magnetischen Feld ⃗ E(y) und ⃗ B(y). Da die Größen (6.5.1-(6.5.4) wegen des Noether-<br />
Theorems zeitunabhängig sind, genügt, es, wenn wir die Kommutatorrelationen der Felder zu gleichen<br />
Zeiten bestimmen. Wegen ⃗ E = − ˙⃗ A = − ⃗ Π und ⃗ B = ⃗ ∇ × ⃗ A folgen diese Regeln unmittelbar aus<br />
(6.4.14) und (6.4.22),<br />
<br />
A a (t, ⃗x), E b (t, ⃗y) = −iδ ab<br />
⊥ (⃗x − ⃗y), <br />
A a (t, ⃗x), B b (t, ⃗y) = 0. (6.5.8)<br />
Berechnen wir also unter Verwendung von (6.5.2) zunächst den Kommutator<br />
i A a (t, ⃗x), P ∫<br />
d = i d 3 ⃗yε d b c A a (t, ⃗x), E b (t, ⃗y)B c (t, ⃗y) . (6.5.9)<br />
3<br />
Dabei konnten wir die Normalordnungsvorschrift in (6.5.2) weglassen, weil diese nur einen um eine<br />
reine Zahl verschiedene additive (divergente) Konstante zu P d hinzufügt, die im Kommutator keinen<br />
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