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Quantentheorie II - FIAS

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2.2 · Hamiltonsche kanonische Mechanik<br />

Da beim Hamiltonschen Prinzip die Zeit nicht variiert wird, gilt δ ˙⃗x = d/dt(δ ⃗x), und durch partielle<br />

Integration folgt unter den Randbedingungen in (2.2.2)<br />

∫ t2<br />

∂ L<br />

δA = dt δ ⃗x<br />

∂ ⃗x − d <br />

∂ L !<br />

dt ∂ ˙⃗x<br />

= 0. (2.2.4)<br />

t 1<br />

Da wir nun für δ ⃗x beliebige hinreichend glatte Funktionen einsetzen dürfen, folgt aus dem Verschwinden<br />

der Variation des Wirkungsfunktionals wegen (2.2.4) das Verschwinden der eckigen Klammer unter<br />

dem Integral und also die Euler-Lagrange-Gleichungen<br />

∂ L<br />

∂ L<br />

∂ ⃗x − d dt ∂ ˙⃗x<br />

!<br />

= 0. (2.2.5)<br />

Setzen wir für ein Newtonsches Punktteilchen unter dem Einfluß eines äußeren Potentials die Lagrange-Funktion<br />

L(x, ẋ, t) = m ˙⃗x 2 − V (t, ⃗x). (2.2.6)<br />

2<br />

an, ergeben die Euler-Lagrange-Gleichungen in der Tat die Newtonsche Bewegungsgleichung<br />

m ¨⃗x = − ∂ V<br />

∂ ⃗x := ⃗ F . (2.2.7)<br />

Für das folgende ist allerdings die Hamiltonsche Formulierung im Phasenraum zweckmäßiger. Dazu<br />

definieren wir die zu den Konfigurationsvariablen ⃗x gehörigen kanonisch konjugierten Impulse<br />

⃗p := ∂ L<br />

∂ ˙⃗x<br />

und die Hamilton-Funktion als Legendre-Transformierte der Lagrangefunktion bzgl. ⃗p:<br />

(2.2.8)<br />

H(⃗x, ⃗p, t) = ⃗p · ˙⃗x − L(⃗x, ˙⃗x, t). (2.2.9)<br />

Dabei sind in der Lagrangefunktion die Geschwindigkeiten ˙⃗x durch die kanonischen Impulse ⃗p auszudrücken.<br />

Die Wirkung wird dann zu einem Funktional für Phasenraumtrajektorien [⃗x(t), ⃗p(t)],<br />

∫ t2<br />

A[⃗x, ⃗p] = dt [⃗p · ˙⃗x − H(⃗x, ⃗p, t)]. (2.2.10)<br />

t 1<br />

Das erweiterte Hamiltonsche Prinzip besagt dann, daß sich die tatsächlich durchlaufene Phasenraumtrajektorie<br />

des Teilchens aus der Stationarität unter unabhängigen Variationen δ ⃗x, δ ⃗p mit den Randbedingungen<br />

δ ⃗x(t 1 ) = δ ⃗x(t 2 ) = 0 ergibt 3 .<br />

Führen wir die Variation aus, ergeben sich die Hamiltonschen kanonischen Gleichungen (Übung!)<br />

˙⃗x = ∂ H<br />

∂ ⃗p ,<br />

˙⃗p = −<br />

∂ H<br />

∂ ⃗x . (2.2.11)<br />

Daß diese in der Tat zu den Euler-Lagrange-Gleichungen äquivalent sind, ergibt sich direkt durch Bildung<br />

des totalen Differentials von (2.2.9):<br />

dH = d⃗p · ˙⃗x − d⃗x · ∂ L<br />

∂ ⃗x − dt ∂ L<br />

∂ t = d⃗p · ∂ H<br />

∂ ⃗p + d⃗x · ∂ H<br />

∂ ⃗x + dt ∂ H<br />

∂ t . (2.2.12)<br />

3 Bemerkung: Die δ ⃗p werden frei variiert, ohne spezielle Randbedingungen zu verlangen!<br />

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