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Quantentheorie II - FIAS

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Kapitel 1 · Erinnerung an die Quantenmechanik I<br />

Wir können dabei annehmen, daß |ψ 1 〉 ≠ 0 und |ψ 2 〉 ≠ 0, denn andernfalls wären beide Seiten der<br />

Ungleichung = 0, und somit die Behauptung erfüllt.<br />

Zum Beweis von (1.2.20) setzen wir<br />

Dann folgt aus der positiven Definitheit des Skalarprodukts (1.2.10)<br />

|ψ〉 = |ψ 1 〉 − 〈ψ 2 |ψ 1 〉<br />

‖ψ 2 ‖ 2 |ψ 2 〉. (1.2.21)<br />

0 ≤ 〈ψ|ψ〉 = ‖ψ 1 ‖ 2 + |〈ψ 2 |ψ 1 〉|2<br />

‖ψ 2 ‖ 2 − 2 |〈ψ 2 |ψ 1 〉|2<br />

‖ψ 2 ‖ 2 = ‖ψ 1 ‖ 2 − |〈ψ 2 |ψ 1 〉|2<br />

‖ψ 2 ‖ 2 , (1.2.22)<br />

und daraus folgt durch einige einfache Umformungen (1.2.20). Daraus ergibt sich aber sofort auch<br />

(1.2.19), denn es gilt<br />

〈ψ 1 |ψ 2 〉 + 〈ψ 2 |ψ 1 〉 ≤ |〈ψ 1 |ψ 2 〉 + 〈ψ 2 |ψ 1 〉| ≤ 2|〈ψ 1 |ψ 2 〉| ≤ 2‖ψ 1 ‖‖ψ 2 ‖. (1.2.23)<br />

Damit ist die Dreiecksungleichung (1.2.18) bewiesen.<br />

Physikalisch impliziert die Hilbertraumstruktur der Zustände das Superpositionsprinzip, dem gemäß<br />

für zwei oder mehr Zustandsvektoren auch jede Linearkombination wieder einen möglichen Zustand<br />

repräsentiert.<br />

Wichtige Beispiele für konkrete Hilberträume, die in der <strong>Quantentheorie</strong> eine Rollen spielen, sind<br />

der Hilbertsche Funktionenraum der quadratintegrablen Funktionen L 2 ( 3 ) und der Hilbertsche<br />

Folgenraum der quadratsummierbaren Folgen l 2 .<br />

Der erste Fall L 2 ( 3 ) entspricht der Formulierung der <strong>Quantentheorie</strong> als Schrödingersche Wellenmechanik.<br />

Dabei werden die quantenmechanischen Zustände durch Funktionen ψ : 3 → repräsentiert,<br />

für die das Integral<br />

∫<br />

〈ψ|ψ〉 = ‖ψ‖ 2 = d 3 x |ψ(⃗x)| 2 (1.2.24)<br />

3<br />

existiert. Für zwei solcher Funktionen existiert dann auch das Skalarprodukt<br />

∫<br />

〈ψ 1 |ψ 2 〉 := d 3 x ψ ∗ 1 (⃗x)ψ 2 (⃗x). (1.2.25)<br />

3<br />

Es ist eine einfache Übungsaufgabe nachzuweisen, daß die Axiome (1.2.1-1.2.6) und (1.2.8-1.2.11) gelten.<br />

Hinsichtlich (1.2.11) müssen wir allerdings vereinbaren, daß wir Funktionen, für die (1.2.24) verschwindet<br />

mit der Funktion ψ(⃗x) ≡ 0 identifizieren. Das bedeutet anders ausgedrückt, daß zwei Funktionen<br />

bereits als gleich angesehen werden, wenn sie sich nur in abzählbar vielen Stellen des 3 voneinander<br />

unterscheiden.<br />

Entsprechend besteht der Folgenraum l 2 aus allen Folgen ψ = (ψ n ) n∈ , für die<br />

existiert, und das Skalarprodukt wird durch<br />

〈ψ|ψ〉 = ‖ψ‖ 2 =<br />

〈ψ 1 |ψ 2 〉 =<br />

12<br />

∞∑<br />

|a n | 2 (1.2.26)<br />

n=1<br />

∞∑<br />

ψ ∗ 1n ψ 2n (1.2.27)<br />

n=1

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