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Quantentheorie II - FIAS

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6.3 · Das klassische elektromagnetische Feld<br />

vorgegebenen Ladungsverteilungen ρ und Stromdichteverteilungen ⃗ j . Bzgl. eines kartesischen Bezugssystems<br />

lauten sie<br />

rot ⃗ E + ∂ ⃗ B<br />

∂ t = 0, div ⃗ B = 0, (6.3.1)<br />

rot ⃗ B − ∂ ⃗ E<br />

∂ t = ⃗ j , div ⃗ E = ρ. (6.3.2)<br />

Die physikalische Bedeutung des elektrischen und magnetischen Feldes ergibt sich aus der durch sie verursachten<br />

Kraftwirkung auf Probeladungen. Auf eine Punktladung q wirkt demnach die Lorentzkraft<br />

⃗F = q ⃗ E + ⃗v × ⃗ B<br />

<br />

. (6.3.3)<br />

Die Maxwellgleichungen zerfallen, ihrer mathematischen Struktur, nach in die in (6.3.1 wiedergegebenen<br />

homogenen Maxwellgleichungen, welche das Faradaysche Induktionsgesetz sowie die Nichtexistenz<br />

magnetischer Ladungsdichten beinhalten, und die inhomogenen Gleichungen (6.3.2), die<br />

die Erregung der Felder aus den elektrischen Ladungs- und Stromverteilungen beschreiben, also das<br />

um den Maxwellschen Verschiebungsstrom ergänzte Ampéresche Durchflutungsgesetz sowie das<br />

Gaußsche Gesetz umfassen.<br />

Eine sehr wichtige Folgerung aus den inhomogenen Gleichungen ergibt sich, indem man die Divergenz<br />

des Ampére-Maxwellschen Durchflutungsgesetzes und dann in der entstehenden Gleichung die<br />

Zeitableitung des Gaußschen Gesetzes verwendet. Ohne Bezugnahme auf die Bewegungsgleichungen<br />

für die Ladungen und Ströme, die wir den Maxwellgleichungen hinzuzufügen hätten, wollten wir ein<br />

abgeschlossenes physikalisches System beschreiben, ergibt sich dann das Gesetz von der Erhaltung der<br />

elektrischen Ladung:<br />

∂ ρ<br />

∂ t + div ⃗ j = 0. (6.3.4)<br />

Daß diese lokale Gleichung tatsächlich die Erhaltung der Ladung beinhaltet, erkennt man durch Integration<br />

dieser Kontinuitätsgleichung über ein beliebiges zeitlich unveränderliches Volumen V , dessen<br />

Berandungsfläche wir mit ∂ V bezeichnen wollen und Anwendung des Gaußschen Integralsatzes:<br />

dQ V<br />

dt<br />

= d dt<br />

∫<br />

V<br />

∫<br />

d 3 ⃗xρ(t, ⃗x) = −<br />

∂ V<br />

d 2 ⃗ A· ⃗ j (t, ⃗x). (6.3.5)<br />

Dabei haben wir die Flächennormalenvektoren d 2 ⃗ A wie in der Vektoranalysis üblich aus dem betrachteten<br />

Volumen V herausgerichtet. Gl. (6.3.5) besagt aber nun, daß die zeitliche Änderung der im Volumen<br />

V befindlichen elektrischen Ladung allein durch den Fluß elektrischer Ladungen durch dessen<br />

Oberfläche verursacht sein kann. Dehnt man das Volumen auf den ganzen Raum 3 aus, ergibt sich auf<br />

der rechten Seite 0, da wir annehmen dürfen, daß die Stromdichte im Unendlichen hinreichend schnell<br />

verschwindet. Demnach ist also die Gesamtladung erhalten, d.h. Q 3 = const.<br />

Die homogenen Gleichungen können durch die Einführung der Elektrodynamischen Potentiale identisch<br />

erfüllt werden. Aus der Divergenzfreiheit des magnetischen Feldes gemäß der zweiten der Gleichungen<br />

(6.3.1) folgt die Existenz eines Vektopotentials, so daß<br />

⃗B = rot ⃗ A (6.3.6)<br />

gilt. Diese Gleichung ins Faradaysche Induktionsgesetz (6.3.1) (erste Gleichung) eingesetzt liefert dann<br />

<br />

rot<br />

⃗E + ∂ A <br />

= 0. (6.3.7)<br />

∂ t<br />

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