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Quantentheorie II - FIAS

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6.4 · Quantisierung des elektromagnetischen Feldes<br />

Da die Π µ gemäß (6.4.1) offensichtlich keine Vektorfelder sind, geht in der Hamiltonschen Formulierung<br />

des kanonischen Formalismusses für Felder die manifeste Lorentz-Invarianz ohnehin verloren.<br />

Daher verfolgen wir hier die Strategie, die Eichung vollständig zu fixieren und nur mit den verbleibenden<br />

physikalischen Feldfreiheitsgraden zu arbeiten. Wie wir in Abschnitt 6.3.3 gesehen haben, ist eine<br />

bequeme Eichfestlegung für das freie Feld die Strahlungseichung, d.h.<br />

A 0 = 0, ⃗ ∇ · ⃗ A = 0. (6.4.3)<br />

Damit ist das Problem mit dem fehlenden kanonisch konjugierten Feldimpuls zu A 0 gelöst, denn wir<br />

haben diesen Freiheitsgrad durch die Eichfixierung eliminiert. Die zweite Gleichung besagt dann, daß<br />

⃗A transversal ist, d.h. bei ebenen Wellen ist A ⃗ orthogonal zum Wellenvektor k, ⃗ der die Ausbreitungsrichtung<br />

der Welle festlegt.<br />

Da wir nun ohnehin endgültig die manifest kovariante Schreibweise verlassen haben, können wir nun<br />

auch in der jetzt bequemeren dreidimensionalen Schreibweise weiterrechnen. Die Lagrangedichte ist<br />

eichinvariant, und es gilt<br />

= 1 2 ( ⃗ E 2 − ⃗ B 2 ). (6.4.4)<br />

Die Felder ⃗ E und ⃗ B haben wir dabei durch ⃗ A auszudrücken. Unter Berücksichtigung der Eichbedingungen<br />

(6.4.3) gilt<br />

⃗E = −∂ t<br />

⃗ A− ⃗ ∇A 0 = − ˙⃗ A, ⃗ B = ⃗ ∇ × ⃗ A. (6.4.5)<br />

Zusätzlich muß auch noch die zweite Eichbedingung in (6.4.3) erfüllt werden. Diese fordern wir als<br />

Nebenbedingung. Die Lagrange-Dichte für die eichfixierte Theorie lautet also<br />

= 1 2<br />

Die kanonischen Feldimpulse sind dann<br />

und die Hamilton-Dichte lautet folglich<br />

˙⃗A 2 − ( ⃗ ∇ × ⃗ A) 2 <br />

⃗Π = ∂ <br />

mit ⃗ ∇ · ⃗ A = 0. (6.4.6)<br />

∂ ˙⃗ A<br />

= ˙⃗ A = − ⃗ E, (6.4.7)<br />

= Π ⃗ · ˙⃗ 1 A− =<br />

2 ( E ⃗2 + B ⃗2 ) = 1 ⃗Π 2 + ( ∇ ⃗ × A) ⃗ 2 . (6.4.8)<br />

2<br />

Diese Hamilton-Dichte stimmt mit der oben aus dem Noether-Theorem bestimmten Energiedichte<br />

des elektromagnetischen Feldes (6.3.87) überein, wie es sein muß. Die Hamiltonschen kanonischen<br />

Gleichungen lauten gemäß (4.3.57)<br />

˙⃗A = ∂ <br />

∂ Π ⃗ − ∇ ⃗ ∂ <br />

·<br />

∂ ( ∇ ⃗ Π) ⃗ = Π, ⃗ (6.4.9)<br />

<br />

∂ <br />

˙⃗Π = −<br />

∂ A ⃗ − ∇ ⃗ ∂ <br />

·<br />

∂ ( ∇ ⃗ A) ⃗ = ∆A ⃗ = −∇ ⃗ × ( ∇ ⃗ × A). ⃗ (6.4.10)<br />

Dabei haben wir im letzten Schritt die Nebenbedingung ⃗ ∇ · ⃗A = 0 berücksichtigt. Mit (6.4.7) und<br />

⃗B = ⃗ ∇ × ⃗ A, erhalten wir daraus in der Tat die quellenfreien Maxwell-Gleichungen, also (6.3.1) und<br />

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