Quantentheorie II - FIAS
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Kapitel 6 · Einführung in die relativistische <strong>Quantentheorie</strong><br />
Daher muß der Ausdruck in der Klammer durch ein Skalarpotential Φ darstellbar sein. Folglich läßt<br />
sich also das elektrische Feld durch<br />
⃗E = − ∂ A ⃗ − gradΦ (6.3.8)<br />
∂ t<br />
ausdrücken. Umgekehrt ist klar, daß bei beliebig vorgegebenen Potentialen Φ und ⃗ A die durch (6.3.6)<br />
und (6.3.8) definierten Felder ⃗ B und ⃗ E die homogenen Maxwellgleichungen identisch erfüllen (6.3.1).<br />
Nun ist es aber auch klar, daß für vorgegebene Felder ⃗ E und ⃗ B die Potentiale Φ und ⃗ A nicht eindeutig<br />
bestimmt sind. Gemäß (6.3.6) können wir nämlich den Gradienten eines beliebigen Skalarfeldes χ zu<br />
⃗A hinzufügen:<br />
⃗A ′ = ⃗ A+ gradχ . (6.3.9)<br />
Um auch (6.3.8) bei vorgegebenem Feld ⃗ E zu genügen, müssen wir dann lediglich Φ durch<br />
Φ ′ = Φ − ∂ χ<br />
∂ t<br />
(6.3.10)<br />
ersetzen. Diese Symmetrie der durch die Potentiale ausgedrückten Gleichungen bezeichnet man als<br />
Eichsymmetrie. Sie wird bei der quantentheoretischen Behandlung der elektromagnetischen Erscheinungen<br />
noch eine herausragende Rolle spielen.<br />
Wir wenden uns nun auch den inhomogenen Maxwellgleichungen zu. Setzen wir also (6.3.6) und (6.3.8)<br />
in die Gleichungen (6.3.2) ein, so ergibt sich nach Verwendung der in kartesischen Koordinaten gültigen<br />
Identität<br />
rotrot ⃗ A = graddiv ⃗ A− ∆ ⃗ A (6.3.11)<br />
die folgende Form des Maxwell-Ampéreschen Gesetzes:<br />
wo wir den d’Alembert-Operator<br />
<br />
grad<br />
div ⃗ A+ ∂ Φ<br />
∂ t<br />
<br />
+ □ ⃗ A = ⃗ j , (6.3.12)<br />
□ = ∂ 2<br />
∂ t 2 − ∆ (6.3.13)<br />
eingeführt haben.<br />
Offenbar können wir nun (6.3.12) vereinfachen, wenn wir die Nebenbedingung<br />
div ⃗ A+ ∂ Φ<br />
∂ t = 0 (6.3.14)<br />
verlangen. Diese Freiheit läßt uns die oben festgestellte Eichinvarianz. Nehmen wir nämlich an,<br />
Gl. (6.3.14) sei nicht erfüllt, können wir neue Potentiale gemäß (6.3.9) und (6.3.10) wählen und verlangen,<br />
daß für sie (6.3.14) gilt. Dies ergibt für das Eichfeld χ die Forderung<br />
□χ = − ∂ Φ<br />
∂ t − div ⃗ A. (6.3.15)<br />
Wir werden sogleich sehen, daß wir für diese Gleichung stets eine Lösung angeben können. Freilich ist<br />
χ dadurch noch nicht vollständig bestimmt, denn wir können immer noch eine Eichtransformation<br />
mit einem Eichfeld ˜χ zulassen, für das □ ˜χ = 0 erfüllt ist. Die Nebenbedingung (6.3.14) schränkt dann<br />
jedoch die Eichinvarianz auf solche Eichfelder ein. Daher nennt man (6.3.14) eine Eichbedingung.<br />
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