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Quantentheorie II - FIAS

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Kapitel 7<br />

Einführung in die Quantenelektrodynamik<br />

In diesem Kapitel legen wir die Anfangsgründe der Quantenelektrodynamik (QED) dar. Sie stellt das<br />

paradigmatische Beispiel für eine relativistische lokale Quantenfeldtheorie dar. Gleichzeitig ist sie diejenige<br />

Theorie, für die die präziseste Übereinstimmung zwischen Theorie und Experiment erreicht<br />

werden konnte (z.B. für das anomale magnetische Moment des Elektrons auf 12 signifikante Dezimalstellen).<br />

Wir wählen hier den Weg der nicht manifest kovarianten Quantisierung in der Coulomb-Eichung<br />

der spinoriellen QED, also der Theorie für elektromagnetisch wechselwirkende Dirac-Fermionen.<br />

Wir werden zum Schluß unter Ausnutzung der Eichinvarianz, die das wichtigste Prinzip unseres modernen<br />

Verständnisses der elementaren Wechselwirkungen ist, manifest kovariante Feynman-Regeln<br />

erhalten. Für die manifest kovariante Operatorquantisierung (Gupta-Bleuler-Formalismus) der QED<br />

sei auf [Nac86, Wei95, Kug97] verwiesen.<br />

Die Erweiterung des Eichprinzips auf nichtabelsche Eichfelder, der das Standardmodell der Elementarteilchen<br />

zugrundeliegt, kann hier leider nicht berücksichtigt werden und ist Gegenstand der<br />

Vorlesung „Quantenfeldtheorie“.<br />

7.1 Klassische Elektrodynamik als Eichtheorie<br />

Wir betrachten nun die Elektrodynamik von Dirac-Teilchen. Damit haben wir die QED im engeren<br />

Sinne vor Augen, die die elektromagnetische Wechselwirkung von Elektronen, Positronen und Photonen<br />

zum Gegenstand hat. In diesem Abschnitt beschäftigen wir uns zunächst mit der Beschreibung der<br />

entsprechenden klassischen Feldtheorie.<br />

Wir gehen von der Lagrangedichte freier Dirac-Teilchen<br />

0 = ψ(i /∂ − m)ψ (7.1.1)<br />

aus (vgl. Abschnitt 6.6). Dort haben wir gesehen, daß der Strom (6.6.50)<br />

aufgrund der Dirac-Gleichung<br />

j µ = ψγ µ ψ (7.1.2)<br />

(i /∂ − m)ψ = 0, ψ(i ←− /∂ + m) = 0 (7.1.3)<br />

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