Quantentheorie II - FIAS
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Kapitel 7 · Einführung in die Quantenelektrodynamik<br />
a<br />
a<br />
1<br />
p,σ = (2π) u 3 a (⃗p,σ)<br />
2E(⃗p)<br />
1<br />
p,σ = (2π) v 3 a (⃗p,σ)<br />
2E(⃗p)<br />
µ µ<br />
Elektronen<br />
a<br />
Positronen<br />
a<br />
k,α<br />
= k,α =<br />
1<br />
<br />
(2π) 3 2| ⃗ k|<br />
ε µ α (⃗ k))<br />
1<br />
p,σ = (2π) u 3 a (⃗p,σ)<br />
2E(⃗p)<br />
1<br />
p,σ=<br />
(2π) v 3 a (⃗p,σ)<br />
2E(⃗p)<br />
Abbildung 7.4: Die Feynman-Regeln der QED für die äußeren Linien bei der Berechnung der invarianten<br />
Matrixelemente f i .<br />
invariant sind. Dies sieht man aber sofort an der folgenden manifest kovarianten Schreibweise,<br />
d 3 ⃗p ′ 1<br />
2E(⃗p ′ 1 ) = ∫<br />
d p<br />
1<br />
′ 0 d 3 ⃗p ′ 1 Θ( p0 1 )δ( p′ 2<br />
1 − m<br />
2<br />
1<br />
). (7.3.10)<br />
Da d p 0 1 d3 ⃗p ′ 1 = d4 p 1 invariant ist, und im Integranden nur Invarianten stehen, ist also in der Tat das<br />
Integralmaß auf der linken Seite dieser Gleichung ebenfalls eine Lorentz-Invariante. Insgesamt ist also<br />
der differentielle Streuquerschnitt (7.3.9) in der Tat ein invarianter Wirkungsquerschnitt.<br />
Bei der Berechnung des totalen Wirkungsquerschnitts muß man die Impulsintegrale ausführen und<br />
ggf. die Mehrfachzählung von Zuständen im Falle, daß identische Teilchen im Endzustand auftreten,<br />
berücksichtigen, d.h. ist eine Teilchenspezies k im betrachteten Endzustand n k -mal vorhanden, ist der<br />
totale Streuquerschnitt durch (n k !) zu dividieren.<br />
Die invarianten Matrixelemente f i können nun mit den folgenden Feynmanregeln berechnet werden:<br />
Der Beitrag der Bornschen Reihe (im relativistischen Kontext auch als Dyson-Wick-Reihe bezeichnet<br />
3 ) der n-ten Ordnung zum Matrixelement i f i ergibt sich wie im nichtrelativistischen Fall<br />
wie folgt:<br />
1. Man zeichne alle topologisch verschiedenen Diagramme mit äußeren Beinchen entsprechend<br />
dem betrachteten Anfangs- und Endzustand des Streuprozesses, die n Vertizes beinhalten. Alle<br />
Diagramme erhalten einen Faktor 1/n! (der aus der Exponentialreihe der Born-Entwicklung<br />
stammt). Jedes Diagramm erhält einen kombinatorischen Faktor, der zählt, auf wie viele Arten<br />
die Kontraktionen ausgeführt werden können, um das Diagramm der vorgegebenen Topologie<br />
zu erhalten.<br />
2. An jedem eeγ-Vertex gilt Energie- und Impulserhaltung. Ebenso gilt Energie- und Impulserhaltung<br />
für den gesamten Prozeß, also die Viererimpulserhaltung für das Gesamtdiagramm. Über al-<br />
3 Bemerkenswerterweise hat Feynman diese Regeln ohne Rückgriff auf die formale Quantenfeldtheorie aus intuitiven<br />
Überlegungen hergeleitet und dabei seine Diagrammtechnik entwickelt. Gleichzeitig hatte Schwinger mit sehr formalen Betrachtungen<br />
die Störungstheorie ausgearbeitet. Beide haben auf einer berühmten Konferenz auf Shelter Island (New York)<br />
ihre Resultate vorgetragen und waren sehr erstaunt, daß sie auf völlig verschiedenem Wege zu den gleichen Resultaten gelangten.<br />
Dyson hat dann über die quantenfeldtheoretische Betrachtungsweise, die der hier präsentierten Darstellung sehr<br />
ähnlich war, die Erklärung nachgeliefert. Wick hat dann in diesem Zusammenhang zu der Entwicklung der invarianten Störungstheorie<br />
durch sein bereits oben bei der nichtrelativistischen Theorie besprochenen Theorems zur Berechnung von Vakuumerwartungswerten<br />
von Feldoperatoren beigetragen. Für eine umfassende Darstellung der historischen Entwicklung sei<br />
auf [Sch94], das auch die parallele Entwicklung in Japan (Tomonaga) und die Schweizer Beiträge (Belinfante, Pauli et al.)<br />
gebührend würdigt, verwiesen.<br />
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