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Quantentheorie II - FIAS

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2.12 · Der Stern-Gerlach-Versuch<br />

wohlbestimmten Spinzustand. Man kann also durch Nachweis eines Silberatoms am Schirm mit einer<br />

nahezu 100%-Wahrscheinlichkeit sagen, welchen Wert σ = ±1/2 die Spin-z-Komponente dieses Silberatoms<br />

besitzt. Voraussetzung dafür ist allerdings, daß der Ort der Teilchen zumindest in z-Richtung<br />

so scharf bestimmt ist, daß die beiden Teilstrahlen als wohlsepariert angesehen werden können. In diesem<br />

Zusammenhang nennt man die Ortskomponente z auch eine Zeigervariable, denn sie wird bei<br />

dem betrachteten Versuchsaufbau zur Messung der eigentlich interessierenden Observable, nämlich der<br />

Spin-z-Komponente, im Sinne des Zeigers eines Meßgerätes verwendet.<br />

Wir betrachten nun diese Vorgänge quantitativ. Zunächst beschreiben wir den Anfangszustand des<br />

Atomstrahls vereinfacht durch einen beliebigen Spinzustand und bzgl. des Ortes als Gaußsches Wellenpaket,<br />

das um ⃗x = 0 gepeakt ist und einen entsprechend der Unschärferelation bestimmten Impuls<br />

mit ⃗p = p 0<br />

⃗e x besitzt:<br />

<br />

<br />

c σ<br />

ψ σ (t = 0, ⃗x) =<br />

(2π∆ 2 ) exp − ⃗x2<br />

3/4 4∆ + i p 2 0 x , |c 1/2 | 2 + |c −1/2 | 2 = 1. (2.12.5)<br />

Diese Wellenfunktion ist normiert (Übung!):<br />

∫<br />

3 d 3 ⃗x |ψ(t = 0, ⃗x)| 2 = 1. (2.12.6)<br />

Die zeitliche Entwicklung dieser Wellenfunktion ist durch den Hamiltonoperator (2.12.3) bestimmt.<br />

Wir betrachten hier aber nur den einfacheren Hamiltonoperator (2.12.4) und berechnen den Propagator.<br />

Dazu verwenden wir die Methode, die wir in Abschnitt 1.10 verwendet haben, um den Propagator<br />

für das freie Teilchen zu berechnen.<br />

Wir berechnen also die Zeitentwicklung im Heisenberg-Bild, d.h. der Zustandsvektor |ψ〉 ist zeitlich<br />

konstant, und die Zeitabhängigkeit der hier relevanten Observablenoperatoren wird durch die Heisenbergschen<br />

Bewegungsgleichungen<br />

d⃗x<br />

dt = 1 <br />

⃗x,H<br />

′ = ⃗p i M , (2.12.7)<br />

d⃗p<br />

dt = 1 ⃗p,H<br />

′ = −⃗e<br />

i<br />

z M aS z , (2.12.8)<br />

dS z<br />

= 1 <br />

Sz ,H ′ = 0<br />

dt i<br />

(2.12.9)<br />

beschrieben. Dabei haben wir zur Abkürzung die Beschleunigung a = µ B g s β/M eingeführt. Die Gleichungen<br />

(2.12.7)-(2.12.9) sind unter Berücksichtigung der Anfangsbedingungen<br />

⃗x(0) = ⃗x ′ , ⃗p(0) = ⃗p ′ , S z (0) = S ′ z (2.12.10)<br />

zu lösen. Die Integration ist in diesem Falle sehr einfach und ergibt (Übung!)<br />

⃗x = − a 2 t 2 S ′ z ⃗e z + 1 M ⃗p ′ t + ⃗x ′ ,<br />

⃗p = −M at S ′ z ⃗e z + ⃗p ′ ,<br />

(2.12.11)<br />

S z = S ′ z .<br />

Wie wir in (1.10.17) gesehen haben, ist das konjugiert Komplexe des Propagators durch<br />

U ∗ σσ ′ (t, ⃗x; t 0 = 0, ⃗x ′ ) = t = 0, ⃗x ′ ,σ ′ t, ⃗x,σ = t = 0, ⃗x ′ ,σ ′ exp(itH) t = 0, ⃗x,σ (2.12.12)<br />

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