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Quantentheorie II - FIAS

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Kapitel 1<br />

Erinnerung an die Quantenmechanik I<br />

In diesem Kapitel rekapitulieren wir kurz die wesentlichen mathematischen Grundlagen der Quantenmechanik<br />

wie sie aus der Vorlesung „Quantenmechanik I“ bekannt sein sollten. Dabei liegt der<br />

Schwerpunkt auf den Begriffen des quantenmechanischen Zustandes und der Observablen, wobei wir<br />

uns der darstellungsfreien Beschreibung mittels Operatoren und Vektoren im Hilbertraum in der<br />

Diracschen Bra-Ket-Schreibweise bedienen. Wichtig ist dabei auch die Beschreibung der Dynamik<br />

quantenmechanischer Systeme, wobei die Verteilung der Zeitabhängigkeit auf Zustandsvektoren und<br />

Operatoren, die Observable repräsentieren, weitgehend willkürlich ist. Wir besprechen die für das folgende<br />

wichtigsten Bilder der Zeitentwicklung, nämlich Schrödinger-, Heisenberg- und Dirac-Bild.<br />

Bzgl. der physikalischen Interpretation der Quantenmechanik, die auch heute noch als nicht endgültig<br />

geklärt gelten darf, folge ich der Minimalen Statistischen Interpretation [Bal70, Bal98], da<br />

mir diese als die bislang in sich konsistenteste und der tatsächlichen Anwendung der <strong>Quantentheorie</strong><br />

auf reale Phänomene durch die Mehrheit der Physiker am nächsten kommende Auffassung erscheint.<br />

Wir werden auf solche Grundlagenfragen in dieser Vorlesung aus Zeitgründen allerdings nur wenig<br />

eingehen können.<br />

1.1 Die Grundpostulate der <strong>Quantentheorie</strong><br />

In diesem Abschnitt stellen wir die grundlegendsten Begriffe der quantentheoretischen Beschreibung<br />

zusammen, wobei wir uns als Beispiel eines einzelnen Elektrons in einem äußeren Potential bedienen<br />

wollen (z.B. dem einfachsten Modell des Wasserstoffatoms als einem Elektron im Coulombfeld eines<br />

als ruhend angenommenen Protons).<br />

Wir stellen zunächst die Struktur der <strong>Quantentheorie</strong> in einigen Grundpostulaten zusammen und<br />

erläutern sie dann genauer:<br />

1. Der Zustand eines quantenmechanischen Systems wird durch einen normierten Vektor |ψ〉 eines<br />

Hilbertraums repräsentiert.<br />

2. Jede physikalische Observable O wird durch einen (auf einem dichten Teilraum von definierten)<br />

selbstadjungierten Operator O repräsentiert.<br />

Die möglichen Meßwerte der Observablen sind durch die (verallgemeinerten) Eigenwerte des ihr<br />

zugeordneten Operators gegeben.<br />

3. Die (verallgemeinerten) Eigenvektoren |o,α〉 des Operators O zum (verallgemeinerten) Eigen-<br />

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