Quantentheorie II - FIAS
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2.10 · Einteilchenzustände für Teilchen mit Spin s<br />
<br />
der Zustand Ψ ′ S , t stets äquivalent zum Zustand |Ψ S , t〉 ist. Durch Ableitung von (2.9.2) nach der Zeit<br />
<br />
finden wir unter Verwendung von (2.9.1) und der Annahme, daß diese Gleichung auch für Ψ ′ S , t mit<br />
demselben Hamilton-Operator H s (t) zutrifft, daß U g genau dann Symmetrietransformation ist, wenn<br />
1 <br />
U g ,H ∂ U g<br />
+<br />
i<br />
∂ t<br />
expl<br />
= Ů g := 0 (2.9.3)<br />
ist, wobei Ů g die physikalische Zeitableitung von U bedeutet. Da diese Gleichung bildunabhängig ist,<br />
vgl. (1.9.13), stellt sie die gesuchte Symmetriebedingung dar.<br />
Es ist ferner klar, daß dieselben Betrachtungen auch auf die infinitesimalen Erzeugenden der Einparameteruntergruppen<br />
der Symmetriegruppe zutreffen. Ist nämlich α der entsprechende Parameter der<br />
Einparameteruntergruppe und g der dazugehörige Generator, so gilt (im hier betrachteten Schrödingerbild)<br />
U g (t) = exp[−iαg S<br />
(t)], (2.9.4)<br />
und somit<br />
g S<br />
(t) = ∂<br />
∂ α U g (t) α=0<br />
. (2.9.5)<br />
Leiten wir dann Gleichung (2.9.3) nach α ab und beachten, daß im zweiten Term auf der linken Seite<br />
die Ableitung nach α mit der expliziten Zeitableitung vertauscht werden kann, ergibt sich die bildunabhängige<br />
Gleichung<br />
˚g = 1 ∂ g<br />
i [g,H] + = 0. (2.9.6)<br />
∂ t expl<br />
Dies ist aber das quantentheoretische Pendant zum klassischen Noethertheorem, besagt doch (2.9.6),<br />
daß jeder Generator der Einparametersymmetriegrupe g notwendig eine Erhaltungsgröße ist, und umgekehrt<br />
ist jede Erhaltungsgröße auch der Generator ein Einparametersymmetriegruppe des betrachteten<br />
Systems.<br />
2.10 Einteilchenzustände für Teilchen mit Spin s<br />
Nun können wir eine vollständige Beschreibung für ein freies Teilchen mit beliebigem Spin angeben.<br />
Die irreduzible Darstellung des Spins durch die Matrizen ˆD( φ) ⃗ aus Abschnitt 2.7 ist nämlich vollständig<br />
durch die Spinbetragsquantenzahl s definiert.<br />
Zunächst folgt aus dem im vorigen Abschnitt hergeleiteten Noether-Theorem und der Kommutatorrelation<br />
(2.6.40), daß die Erzeugenden K j für Boosts explizit zeitabhängig sein müssen, denn es muß<br />
˚K j = 1 <br />
K<br />
i j ,H <br />
∂ K j<br />
∂ K j !<br />
+ = p<br />
∂ t<br />
j<br />
+<br />
= 0. (2.10.1)<br />
∂ t<br />
Nun folgt aber aus (2.6.37)<br />
und damit durch Integration von (2.10.1)<br />
expl<br />
expl<br />
∂ P !<br />
˚P j = = 0 (2.10.2)<br />
∂ t expl<br />
K j = mX j − P j t, (2.10.3)<br />
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