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Quantentheorie II - FIAS

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Kapitel 2 · Galilei-Symmetrie<br />

repräsentiert wird (Zahlenwert aus [Nak10]). Es ist dabei zu beachten, daß für ein Elektron der negative<br />

Wert q e = −e mit der Elementarladung<br />

e = 1.602176487(40) · 10 −19 C (SI-Einheiten) (2.11.27)<br />

zu verwenden ist. In unseren natürlichen Einheiten, wo das modifizierte Wirkungsquantum ħh = 1 und<br />

die Lichtgeschwindigkeit c = 1 gesetzt sind, und in den ebenfalls in diesem Skript verwendeten Heaviside-Lorentz-Einheiten<br />

(HL-Einheiten) der Elektrodynamik ist e eine dimensionslose Variable, die<br />

sich aus der Sommerfeldschen Feinstrukturkonstante<br />

α = e2<br />

4π = 1<br />

137.035999679(94)<br />

(HL-Einheiten) (2.11.28)<br />

ergibt. In SI-Einheiten ist<br />

e2<br />

α =<br />

4πε 0 ħhc<br />

(SI-Einheiten). (2.11.29)<br />

Man kann übrigens leicht zwischen natürlichen Einheiten und SI-Einheiten hin- und herrechnen, indem<br />

man den Konversionsfaktor<br />

ħhc = 197.3269631(49) MeV fm (2.11.30)<br />

verwendet. Außerdem ist in HL-Einheiten ε 0 = µ 0 = 1 zu setzen.<br />

Der Parameter g s in (2.11.25) heißt Gyrofaktor und ist (ähnlich wie die elektrische Ladung) eine für das<br />

Teilchen charakteristische Größe. Für Elementarteilchen ergibt sich aus dem Prinzip der minimalen<br />

Kopplung an elektromagnetische Felder der Gyrofaktor 2, wobei dies allerdings in der hier gezeigten<br />

nichtrelativistischen Behandlung nicht allzu zwingend erscheint, weil wir ja die minimale Kopplung in<br />

der spezifischen Weise mit den in den Hamiltonoperator freier Teilchen eingeschobenen Pauli-Matrizen<br />

(2.11.14) vornehmen mußten. Würden wir die minimale Kopplung einfach mit dem Hamiltonoperator<br />

⃗p 2 /(2m) vornehmen, erhielten wir ein verschwindendes magnetisches Moment, also g s = 0. In der<br />

relativistischen Beschreibung von Spin-1/2-Teilchen vermöge der Dirac-Gleichung führt das Prinzip<br />

der minimalen Kopplung zwingend auf g s = 2 für elementare Teilchen. Dies war (neben der Vorhersage<br />

der Existenz von Antiteilchen) einer der größten Erfolge der Dirac-Gleichung.<br />

Man bezeichnet die in (2.11.26) definierte Größe µ B als das Bohrsche Magneton. Es wurde von Bohr<br />

in seinem Atommodell, basierend auf der von ihm entwickelten „alten <strong>Quantentheorie</strong>“, bei dem Versuch,<br />

die Aufspaltung der Spektrallinien bei Atomen in magnetischen Feldern zu erklären, (Zeeman-<br />

Effekt) eingeführt. Während die klassische Elektronentheorie von Lorentz eine kontinuierliche Aufspaltung<br />

der Spektrallinien ergab, konnte Bohr den sog. anomalen Zeemaneffekt erklären, der auf<br />

der Quantelung des Bahndrehimpulses beruht. Dies werden wir gleich noch näher ausführen. Die allerdings<br />

ebenfalls beobachtete Aufspaltung in nur 2 (statt mindestens 3 aufgrund der Quantelung des<br />

Bahndrehimpulses) konnte nur durch Einführung des Elektronenspins erklärt werden, die schließlich<br />

durch Goudsmith und Uhlenbeck erfolgte, nachdem Kramers von Pauli überzeugt worden war, diese<br />

Idee besser nicht zu veröffentlichen. Der Hamilton-Operator (2.11.25) wurde schließlich von Pauli<br />

vorgeschlagen, nachdem er schließlich doch von der Korrektheit des Spins zur Spinquantenzahl 1/2<br />

überzeugt werden konnte. Die Schrödinger-Gleichung mit dem Hamilton-Operator (2.11.25) für die<br />

zweikomponentige Weyl-Spinor-Wellenfunktion,<br />

i ∂ 1<br />

ψ(t, ⃗x) = −<br />

∂ t 2m ( ∇ ⃗ − iqA) ⃗ 2 ψ(t, ⃗x) − g s µ B<br />

ˆ⃗S · B(t, ⃗ ⃗x)ψ(t, ⃗x) + qΦ(t, ⃗x),ψ(t, ⃗x) (2.11.31)<br />

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