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Quantentheorie II - FIAS

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Kapitel 2 · Galilei-Symmetrie<br />

wobei wir von der Orthogonalität der Drehmatrix ˆR( ⃗ φ) Gebrauch gemacht haben:<br />

⃗p · [ ˆR −1 ( ⃗ φ) ⃗ K] = [ ˆR −1T ( ⃗ φ)⃗p] · ⃗K = [ ˆR( ⃗ φ)⃗p] · ⃗K. (2.7.24)<br />

Damit haben wir die Wirkung aller Bestandteile der Strahldarstellung der Galilei-Gruppe für ein Elementarteilchen<br />

festgelegt. Es verbleibt uns nur noch, die Darstellungen der Drehgruppe zu charakterisieren,<br />

um alle möglichen Realisierungen von Matrizen ˆD( ⃗ φ) zu ermitteln.<br />

Wir müssen uns nun aber noch von der Unitarität der Strahldarstellung überzeugen. Für die zeitlichen<br />

und räumlichen Translationen ist dies klar, da diese die Basisvektoren ⃗p,σ lediglich mit Phasenfaktoren<br />

multiplizieren, weil diese Vektoren konstruktionsgemäß Eigenvektoren der entsprechenden<br />

Erzeugenden H und ⃗ P sind. Für die Boosts folgt<br />

<br />

exp(i ⃗w · ⃗ K)⃗p1 ,σ 1<br />

exp(i ⃗w · ⃗ K)⃗p2 ,σ 2<br />

<br />

=<br />

⃗p1 + m ⃗w,σ 1<br />

⃗p 2 + m ⃗w,σ 2<br />

<br />

= δ (3) [(⃗p 1 + m ⃗w) − (⃗p 2 + m ⃗w)]δ σ1<br />

(2.7.25)<br />

σ 2<br />

= δ (3) (⃗p 1 − ⃗p 2 )δ σ1 σ 2<br />

= <br />

⃗p 1 ,σ 1<br />

⃗p 2 ,σ 2 .<br />

Dabei sind wir davon ausgegangen, daß die ⃗p,σ auf die übliche Weise normiert und daß sich die<br />

Darstellungsmatrizen ˆD( ⃗ φ) der Drehgruppe auf eine diskrete Basis beziehen. Wir werden im nächsten<br />

Abschnitt sehen, daß dies notwendig der Fall ist. Betrachten wir schließlich noch die Drehungen:<br />

<br />

exp(−i ⃗ φ · ⃗ J)⃗p1 ,σ 1<br />

exp(−i ⃗ φ · ⃗ J)⃗p2 ,σ 2<br />

<br />

=<br />

∑<br />

σ ′ ,σ ′′ D ∗ σ ′ σ 1<br />

D σ ′′ σ 2<br />

ˆR( ⃗ φ)⃗p1 ,σ ′ ˆR( ⃗ φ)⃗p2 ,σ ′′ <br />

= ∑ σ ′ ,σ ′′ D ∗ σ ′ σ 1<br />

( ⃗ φ)D σ ′′ σ 2<br />

( ⃗ φ)δ (3) [ ˆR( ⃗ φ)(⃗p 1 − ⃗p 2 )]δ σ ′ σ ′′<br />

(2.7.26)<br />

= δ (3) (⃗p 1 − ⃗p 2 ) ˆD† ( ⃗ φ) ˆD( ⃗ φ) σ 1 σ 2<br />

.<br />

Dabei haben wir bei der Umrechnung der δ-Distribution verwendet, daß det ˆR( ⃗ φ) = 1 ist. Damit also<br />

die Strahldarstellung unitär ist, muß<br />

ˆD † ( ⃗ φ) ˆD( ⃗ φ) = 1, (2.7.27)<br />

also die Darstellung der Drehgruppe ˆD( ⃗ φ) unitär sein. Damit die Strahldarstellung irreduzibel ist,<br />

muß offenbar auch die unitäre Darstellung der Drehgruppe irreduzibel sein, denn nur dann können alle<br />

Eigenzustände zum Impulseigenwert ⃗p = 0 durch Anwendung von Drehungen aus einem beliebigen<br />

solchen Zustand gewonnen werden.<br />

Wir müssen also noch die unitären irreduziblen Darstellungen der Drehgruppe finden, um unsere Darstellungstheorie<br />

der Galilei-Symmetrie und damit die Beschreibung nichtrelativistischer Elementarteilchen<br />

abzuschließen.<br />

Zunächst bemerken wir, daß die Galilei-Boosts für sich genommen eine (Abelsche) Untergruppe der<br />

vollen Galilei-Gruppe bilden, die insbesondere keine Drehungen generieren kann. Daher können die<br />

eben konstruierten Basiszustände als dyadisches Produkt<br />

<br />

⃗p,σ = ⃗p ⊗ |σ〉 (2.7.28)<br />

geschrieben werden, und der Drehimpuls läßt sich in einen Bahndrehimpuls- und einen Spinanteil<br />

zerlegen:<br />

⃗ J = ⃗ L × 1 + 1 × ⃗ S =: ⃗ L + ⃗ S. (2.7.29)<br />

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