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Quantentheorie II - FIAS

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Kapitel 6 · Einführung in die relativistische <strong>Quantentheorie</strong><br />

Verhält sich also A µ unter Lorentztransformationen x ′ = Λx (bzw. x = Λ −1 x ′ ) wie ein Vektorfeld, d.h.<br />

gemäß<br />

A ′ µ (x ′ ) = Λ µ ν Aν (x) = Λ µ ν Aν (Λ −1 x), (6.2.36)<br />

so ist F µ ν ein Vierertensor zweiter Stufe. Mittels der vollständig kovarianten Indizes geschrieben gilt<br />

F µν = ∂ µ A ν − ∂ ν A µ = −F νµ , (6.2.37)<br />

d.h. wir haben einen antisymmetrischen Tensor zweiter Stufe. Dieser besitzt offenbar (4·4−4)/2 = 6<br />

voneinander unabhängige Komponenten, entsprechend den sechs unabhängigen Feldkomponenten des<br />

elektrischen und magnetischen Feldes ⃗ E und ⃗ B in der Dreierschreibweise der Elektrodynamik. Der<br />

Tensor F µν heißt Feldstärke- oder Faraday-Tensor.<br />

Fragen wir uns nun, wie die relativistische Bewegungsgleichung eines Punktteilchens im elektromagnetischen<br />

Feld aussieht, können wir vom Hamiltonschen Prinzip ausgehen. Für das freie Teilchen lautet<br />

das Wirkungsfunktional im Lagrangeformalismus gemäß (6.2.10) in der manifest kovariante Form<br />

geschrieben<br />

∫<br />

S 0 [x] = −m<br />

√<br />

√dx<br />

dλ<br />

µ<br />

dλ<br />

dx µ<br />

dλ . (6.2.38)<br />

Wesentlich ist dabei daß die Wirkung zum einen lorentzinvariant ist und zum anderen unabhängig von<br />

der Parametrisierung der Weltlinie. Letzteres ist der Fall, weil die Lagrangefunktion eine homogene<br />

Funktion 1. Ordnung bzgl. dx µ /dλ ist.<br />

Von der nichtrelativistischen Mechanik her wissen wir, daß das elektromagnetische Feld über das skalare<br />

und das Vektorpotential in die Lagrangefunktion eingeht. Skalar- und Vektorpotential haben wir<br />

oben zu dem Vierervektor A µ = (A 0 , ⃗ A) zusammengefaßt. Es liegt also nahe, die Wechselwirkung durch<br />

den Wechselwirkungsanteil der Wirkung<br />

∫<br />

S W [x] = −q<br />

dλ A µ (x) dxµ<br />

dλ . (6.2.39)<br />

Dies ist eine Lorentz-invariante Größe, da der Integrand das Minkowskiprodukt zweier Vektoren ist.<br />

Außerdem ist es ebenfalls in erster Ordnung bzgl. dx µ /dλ und damit wieder unabhängig von der gewählten<br />

Parametrisierung. Dabei ist q die elektrische Ladung des Punktteilchens. Diese ist also als<br />

Viererskalar anzusehen, wenn (6.2.39) Lorentz-invariant sein soll.<br />

Wählen wir nun für λ wieder die Zeitkomponente bzgl. eines festen Inertialsystems folgt für die Wirkung<br />

∫<br />

S[x] = −m<br />

dt L(⃗x, ˙⃗x),<br />

<br />

mit L = −m 1 − ˙⃗x 2 − qA 0 (x) + qA(x) ⃗ · ˙⃗x. (6.2.40)<br />

Aus dem Hamiltonschen Prinzip der kleinsten Wirkung ergibt sich dann, wie in der nichtrelativistischen<br />

Mechanik, die Bewegungsgleichung in Form der Euler-Lagrange-Gleichung<br />

∂ L<br />

∂ ⃗x − d ∂ L<br />

= 0. (6.2.41)<br />

dt ∂ ˙⃗x<br />

Nun folgt aus (6.2.40)<br />

∂ L ˙⃗x<br />

∂ ẋ = m 1 − ˙⃗x<br />

+ qA. ⃗ (6.2.42)<br />

2<br />

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