Quantentheorie II - FIAS
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6.3 · Das klassische elektromagnetische Feld<br />
Aus dem Faradaytensor läßt sich durch Hodge-Dualisierung ein zweiter antisymmetrischer Tensor<br />
zweiter Stufe bilden, nämlich<br />
(F † ) µν = ε µνρσ F ρσ . (6.3.27)<br />
Dabei sind die Komponenten des Levi-Civita-Tensors dadurch definiert, daß ε 0123 = 1 und das Symbol<br />
ansonsten total antisymmetrisch unter Vertauschung seiner vier Indizes sein soll. Der Levi-Civita-<br />
Tensor ist übrigens nur ein Tensor bzgl. unimodularer Transformationen, also solchen Transformationen<br />
mit Determinante 1, hinsichtlich der Lorentzgruppe also nur bzgl. der SO(1,3), denn offenbar gilt<br />
für beliebige Transformationsmatrizen Λ<br />
ε ′ µνρσ = Λ<br />
µ<br />
µ ′Λ ν ν ′Λρ ρ ′Λσ σ ′εµ′ ν ′ ρ ′ σ ′ = detΛε µνρσ . (6.3.28)<br />
Unter allgemeinen linearen Transformationen handelt es sich genau genommen um eine Tensordichte.<br />
Für die total kovarianten Komponenten gilt aufgrund derselben Überlegung<br />
ε µνρσ = det g ε µνρσ = −ε µνρσ . (6.3.29)<br />
Es ist wichtig zu betonen, daß die hier festgelegte Konvention nicht einheitlich in der Literatur eingehalten<br />
wird, so daß bei Vergleich von Formeln aus verschiedenen Quellen Vorsicht geboten ist. Wir<br />
folgen der Konvention in [PS95].<br />
Wir können nun also aus dem Fardaytensor und seinem Dual durch Kontraktion mit dem Vierergradienten<br />
∂ µ zwei Vektorausdrücke bilden. Aufspalten dieser Gleichungen in räumliche und zeitliche<br />
Komponenten und Vergleich mit den Maxwellgleichungen (6.3.1-6.3.2) ergibt dann deren relativistisch<br />
kovariante Form (Übung!)<br />
∂ µ (F † ) µν = 0, ∂ µ F µν = j ν . (6.3.30)<br />
Die Kontinuitätsgleichung (6.3.4), die wie oben gezeigt dem Satz von der Erhaltung der elektrischen<br />
Ladung entspricht, ergibt sich aus der zweiten Gleichung sofort durch eine weitere Kontraktion mit ∂ ν<br />
und der Tatsache, daß der Feldstärketensor antisymmetrisch und die partiellen Ableitungen miteinander<br />
kommutieren, ∂ µ ∂ ν = ∂ ν ∂ µ in der Tat sofort<br />
∂ ν j ν = ∂ ν ∂ µ F µν = 0. (6.3.31)<br />
Wir wenden uns nun einigen einfachsten Grundlagen der Lösungstheorie der Maxwellgleichungen, die<br />
uns später in der Quantenfeldtheorie noch nützlich sein werden, zu.<br />
6.3.3 Lösung der quellenfreien Maxwellgleichungen<br />
Beginnen wir mit dem Fall des ladungs- und stromfreien Raums, also der Form sich im freien Raume<br />
ausbreitender elektromagnetischer Wellen. Betrachten wir dazu die Wellengleichung (6.3.19) für das<br />
Viererpotential, wobei allerdings darauf zu achten ist, daß die Lorenzeichbedingung (6.3.14) als Nebenbedingung<br />
erfüllt sein muß. Kovariant geschrieben lautet sie<br />
∂ µ A µ = 0. (6.3.32)<br />
Wie im Anschluß an (6.3.15) bemerkt, legt jedoch diese Bedingung das Viererpotential für den quellenfreien<br />
Fall noch nicht eindeutig fest. Vielmehr haben wir noch die Freiheit, durch eine Eichtransformation<br />
A µ → A µ +∂ µ ˜χ eine Komponente des Viererpotentials zu eliminieren. Um auch dies Lorentzkovariant<br />
zu formulieren, verlangen wir<br />
n µ A µ = 0, (6.3.33)<br />
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