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Quantentheorie II - FIAS

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6.1 · Relativistische Raumzeitstruktur und Lorentzgruppe<br />

Die Vektoren x ∈ 4 fallen in drei Klassen:<br />

⎧<br />

⎪⎨ > 0 zeitartig,<br />

x · x =: x 2 = 0 lichtartig,<br />

⎪ ⎩<br />

< 0 raumartig.<br />

(6.1.10)<br />

Eine lineare Transformation des Minkowskiraums, der die Fundamentalform zwischen beliebigen Vektoren<br />

invariant läßt, heißt Lorentztransformation. Wie jede lineare Abbildung wird eine Lorentztransformation<br />

bzgl. einer Basis durch eine Matrix (Λ µ ν ) repräsentiert, d.h. die kontravarianten Komponenten<br />

eines Vektors transformieren sich gemäß<br />

x ′µ = Λ µ ν xν . (6.1.11)<br />

Damit nun die Minkowskiprodukte zwischen beliebigen Vektoren ungeändert bleiben, muß gelten<br />

g µν x ′µ y ′ν = g µν Λ µ µ ′Λν ν ′ xµ′ y ν′ = g µ ′ ν ′ xµ′ y ν′ (6.1.12)<br />

gelten. Da wir dies für beliebige x, y ∈ 4 verlangen, ist also notwendig<br />

Dafür können wir auch<br />

g µν Λ µ µ ′Λν ν ′ = g µ ′ ν ′. (6.1.13)<br />

(g µν Λ µ µ ′ g µ′σ )Λ ν ν ′ = Λ ν σ Λ ν ν ′ = δσ ν ′ (6.1.14)<br />

schreiben. Dies bedeutet, daß eine Lorentztransformation invertierbar ist und<br />

sein muß. In Matrix-Vektorschreibweise bedeutet dies<br />

(Λ −1 ) µ ν = Λ ν µ (6.1.15)<br />

Λ −1 = gΛ t g, (6.1.16)<br />

Wobei wir Lorentztransformationsmatrizen immer als diejenige Form verstehen, wo der erste Index<br />

oben und der zweite Index unten stehen. Offenbar beschreibt umgekehrt auch jede Matrix Λ, die<br />

(6.1.16) erfüllt, eine Lorentztransformation.<br />

Daraus folgt auch das Transformationsverhalten für die kovarianten Komponenten eines Vektors. Es<br />

gilt nämlich<br />

x ′ µ = g µν x′ν = g µν Λ ν ρ xρ = g µν Λ ν ρ g ρσ x σ = (gΛg) µ σ x σ = x σ (gΛ t g) σ µ<br />

(6.1.16)<br />

= x σ (Λ −1 ) σ µ . (6.1.17)<br />

Man sagt dazu auch, daß sich die kovarianten Komponenten kontragredient zu den kontravarianten<br />

Komponenten transformieren.<br />

Entsprechend bezeichnet man Ausdrücke der Art T µ ν σ als Tensoren (3. Stufe). Ihr Transformationsverhalten<br />

entspricht dem von kontra- und kovarianten Vektorkomponenten, entsprechend der oberen<br />

bzw. unteren Stellung der Indizes. Für den Tensor 3. Stufe gilt also z.B.<br />

T ′µ′ ν ′ σ ′ = Λ µ′ µ (Λ−1 ) ν ν ′ Λ σ′ σ T µ ν σ . (6.1.18)<br />

Die Lorentztransformationen mit der Hintereinanderausführung (entsprechend der Matrixmultiplikation<br />

der dazugehörigen Matrizen) bilden eine Gruppe, denn mit zwei Lorentztransformationen Λ 1<br />

und Λ 2 ist auch Λ 1 Λ 2 eine Lorentztransformation, denn wegen g 2 = 1 ist<br />

g(Λ 1 Λ 2 ) t g = gΛ2 t Λt 1 g = (gΛt 2 g)(gΛt 1<br />

g) = Λ−1<br />

2 Λ−1 = (Λ<br />

1 1 Λ 2 ) −1 , (6.1.19)<br />

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