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Quantentheorie II - FIAS

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Kapitel 6<br />

Einführung in die relativistische <strong>Quantentheorie</strong><br />

In diesem Kapitel wollen wir die Anfangsgründe der relativistischen <strong>Quantentheorie</strong> behandeln. Nachdem<br />

wir die wesentlichen Grundlagen zur relativistischen Raumzeitstruktur sowie die klassische<br />

Elektrodynamik in relativistisch kovarianter Schreibweise zusammengefaßt haben, betrachten wir<br />

zunächst die freie Dirac-Gleichung, die nicht wechselwirkende Spin-1/2-Teilchen beschreibt. Wie wir<br />

sehen werden, verlangt die realtivistische Theorie die Einführung von Antiteilchen, um die grundlegenden<br />

Forderungen der Mikrokausalität und Stabilität des Vakuums erfüllen zu können.<br />

Dann wenden wir uns der Quantisierung des freien elektromagnetischen Feldes zu, wobei wir die<br />

charakteristischen Probleme, die aus der Eichinvarianz resultieren, durch die vollständige Eichfixierung<br />

in der Coulomb-Eichung, beseitigen.<br />

Schließlich gehen wir mit Hilfe des Prinzips der minimalen Kopplung zur Quantenelektrodynamik,<br />

also der Theorie wechselwirkender Elektronen, Positronen (oder Muonen und Antimuonen) und<br />

Photonen über. Nach einer Herleitung der Feynmanregeln schließen wir die Vorlesung mit einer Berechnung<br />

einiger Streuquerschnitte in niedrigster Ordnung der Störungstheorie (Elektron-Positron-<br />

Annihilation zu Muonen, elastische Elektronenstreuung, Compton-Streuung etc.).<br />

6.1 Relativistische Raumzeitstruktur und Lorentzgruppe<br />

Wir setzen voraus, daß der Leser mit den Grundlagen der klassischen relativistischen Mechanik und<br />

Elektrodynamik vertraut ist. Dieser erste Abschnitt soll dazu dienen, die wichtigsten Grundbegriffe<br />

zu wiederholen und die Notation der Vierervektoren und -tensoren in diesem Teil des Skripts einzuführen.<br />

Wir bedienen uns weiterhin des natürlichen Einheitensystems, indem wir das (modifizierte)<br />

Plancksche Wirkungsquantum und die Lichtgeschwindigkeit zu 1 setzen:<br />

ħh = c = 1. (6.1.1)<br />

Üblicherweise ist es bequem, Massen, Energien und Impulse in MeV oder GeV anzugeben und Längen<br />

in fm (1 fm = 1 femto-meter = 1 Fermi = 10 −15 m). Zur Umrechnung von Zeiten und Längen zwischen<br />

fm und MeV −1 benötigen wir dann lediglich [Nak10]<br />

ħhc = 197.3269631(49) MeV fm. (6.1.2)<br />

die in Klammern stehenden Ziffern geben dabei die Unsicherheit der Größe auf die entsprechenden<br />

letzten Dezimalstellen an.<br />

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