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Zwang in der Heimerziehung? - INIB - Institut für Innovation und ...

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Geleitwort<br />

schwieriger als auszuweichen. Zweitens s<strong>in</strong>d die ErzieherInnen ja gleichzeitig<br />

<strong>und</strong> objektiv Nicht-Eltern. Sie können das Familienähnliche ihrer<br />

Arbeit, wie Oevermann (1996) sagt, nur im Modus <strong>der</strong> Abst<strong>in</strong>enz wahrnehmen.<br />

Wenn sie Erfolg haben wollen, müssen sie mit den Jugendlichen<br />

vor <strong>und</strong> nach <strong>der</strong> Konfrontation zu e<strong>in</strong>igermaßen sachlich funktionierenden<br />

Arbeitsbeziehungen, Regeln <strong>und</strong> Perspektiven <strong>der</strong> Verselbstständigung<br />

kommen bzw. daran arbeiten. Und schließlich müssen die Ebenen<br />

<strong>der</strong> körperlichen Konfrontation, <strong>der</strong> emotionalen Beziehung <strong>und</strong> <strong>der</strong> sachlichen<br />

Arbeitsbeziehung <strong>in</strong> e<strong>in</strong> plausibles Verhältnis zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gebracht<br />

werden. All das lässt sich nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Für-<strong>und</strong>-Wi<strong>der</strong>-Diskussion von<br />

<strong>Zwang</strong>selementen <strong>in</strong> Erziehungshilfen nicht klären. Es braucht, gerade auf<br />

<strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> körperlichen Konfrontation <strong>und</strong> <strong>für</strong> Strategien <strong>der</strong> Deeskalation<br />

technische Könnerschaft; es braucht hohe Grade <strong>der</strong> Selbstreflexion<br />

<strong>und</strong> sicher auch Supervision.<br />

Aber vielleicht helfen diese E<strong>in</strong>sichten ja, solche Fachdebatten gar nicht<br />

mehr gr<strong>und</strong>sätzlich zu führen, son<strong>der</strong>n, wie an<strong>der</strong>e Professionen das auch<br />

tun, von den konkreten Fällen auszugehen. Genau das aber ist sicher das<br />

zentrale Anliegen dieses Buches. In diesem S<strong>in</strong>n s<strong>in</strong>d ihm viele aufmerksame<br />

<strong>und</strong> kritische Leser zu wünschen.<br />

Burkhard Müller Berl<strong>in</strong>, im Januar 2008<br />

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