Zwang in der Heimerziehung? - INIB - Institut für Innovation und ...
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Leitl<strong>in</strong>ien zur Anwendung von <strong>Zwang</strong> <strong>in</strong> E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> Erziehungshilfe<br />
bestimmte Personen <strong>in</strong> bestimmten Situationen <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e festgelegte Zeitdauer<br />
angewandt wird.<br />
Zweitens gießen <strong>Zwang</strong>smittel wie z. B. nächtlicher E<strong>in</strong>schluss, Fixierung<br />
o<strong>der</strong> ausstiegssichere Fenster Ergebnisse e<strong>in</strong>es wünschenswerten Zustands,<br />
Ergebnisse von Entscheidungs-Prozessen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e bestimmte organisatorische<br />
Form. Der gewünschte Zustand o<strong>der</strong> das gewünschte Ergebnis<br />
kann z. B. se<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d daran geh<strong>in</strong><strong>der</strong>t werden soll, nachts unbeobachtet<br />
zu zündeln o<strong>der</strong> das Zimmer zu verlassen, um <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Räumen<br />
Feuer zu legen. Die e<strong>in</strong>zelnen Handlungsschritte bzw. die Organisationsform,<br />
die zu diesem Ergebnis führen, können sehr unterschiedlich realisiert<br />
werden: E<strong>in</strong>e Möglichkeit (wie bei den Spatzen <strong>in</strong> Grünau-Heidequell<br />
praktiziert) besteht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Leibesvisitation <strong>und</strong> dem nächtlichen<br />
E<strong>in</strong>schluss <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en da<strong>für</strong> vorgesehenen Raum (= Freiheitsentzug). E<strong>in</strong>e<br />
zweite Möglichkeit bestünde dar<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e Person <strong>in</strong> das Zimmer des K<strong>in</strong>des<br />
zu setzen, welche die ganze Nacht h<strong>in</strong>durch aufpasst <strong>und</strong> das K<strong>in</strong>d gegebenenfalls<br />
daran h<strong>in</strong><strong>der</strong>t, zu zündeln o<strong>der</strong> den Raum zu verlassen. Sicher<br />
gibt es noch mehr Möglichkeiten. Beide Organisationsformen haben Vor<strong>und</strong><br />
Nachteile. Beide Möglichkeiten stellen <strong>Zwang</strong> dar. Aber das e<strong>in</strong>e Mal<br />
delegiert man den <strong>Zwang</strong> an den Raum/die abgeschlossene Türe; das an<strong>der</strong>e<br />
Mal bleibt die Person, die schützt <strong>und</strong> <strong>Zwang</strong> ausübt, im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>.<br />
Wichtig ist, sich vorher klar zu machen, was man will bzw. welche<br />
Form von <strong>Zwang</strong> von e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d/Jugendlichen leichter akzeptiert werden<br />
kann. E<strong>in</strong>e Gefahr besteht dar<strong>in</strong>, dass man Organisationsformen von<br />
<strong>Zwang</strong>, die personal<strong>in</strong>tensiv s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> das Risiko persönlicher Konfrontation<br />
be<strong>in</strong>halten, durch solche ersetzt, die mechanisch o<strong>der</strong> räumlich funktionieren<br />
<strong>und</strong> deswegen weniger kostenaufwendig <strong>und</strong> weniger emotional,<br />
allerd<strong>in</strong>gs auch weniger eskalationsträchtig s<strong>in</strong>d. Deswegen muss <strong>in</strong> jedem<br />
E<strong>in</strong>zelfall geprüft werden, welche Organisationsform <strong>der</strong> <strong>Zwang</strong>smittel <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em konkreten Fall s<strong>in</strong>nvoll ist. An<strong>der</strong>nfalls droht die Gefahr, dass (zeit<strong>und</strong><br />
f<strong>in</strong>anz-)ökonomische Gesichtspunkte unreflektiert die Form, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Zwang</strong> organisiert wird, beherrschen. S<strong>in</strong>nvoll wäre es, sich als Verantwortlicher<br />
bzw. als Mo<strong>der</strong>ator mehrerer verantwortlich am Prozess Beteiligter,<br />
am Anfang mehrere Möglichkeiten zu vergegenwärtigen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Abwägungsprozess vorzunehmen; dabei können ökonomische Gesichtspunkte<br />
durchaus e<strong>in</strong>e Rolle spielen. Dies vorausgesetzt, formulieren wir<br />
nun zwölf Punkte, bei <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>haltung wir <strong>Zwang</strong> <strong>für</strong> potentiell pädagogisch<br />
s<strong>in</strong>nvoll halten. Ob dieses Potential tatsächlich genutzt o<strong>der</strong> im konkreten<br />
Fall durch an<strong>der</strong>e Faktoren vereitelt wird, muss hier offen bleiben.<br />
1. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen wurden vor ihrem E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>richtung<br />
<strong>in</strong> offener Weise über die dort praktizierten <strong>Zwang</strong>selemente<br />
<strong>in</strong>formiert, <strong>und</strong> ihre Me<strong>in</strong>ung dazu wurde erhoben. Diese Me<strong>in</strong>ung<br />
sollte allen Verantwortlichen bekannt se<strong>in</strong>. Bereits im Vorfeld sollte die<br />
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