Zwang in der Heimerziehung? - INIB - Institut für Innovation und ...
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<strong>Institut</strong>ionelle <strong>Zwang</strong>selemente <strong>in</strong> Heimgruppen<br />
das K<strong>in</strong>d ihnen gegenüber nicht nachgeben, im Heim aber schon? S<strong>in</strong>d<br />
die Pädagogen die „besseren“ Erzieher o<strong>der</strong> diejenigen, die das K<strong>in</strong>d eher<br />
akzeptieren kann?<br />
B) Was bedeutet es, wenn das Heim im Namen <strong>der</strong> Eltern <strong>Zwang</strong>selemente<br />
gegen e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d anwendet, das vorher von diesen Eltern vernachlässigt,<br />
misshandelt, missbraucht o<strong>der</strong> sonst schmerzlich <strong>und</strong><br />
demütigend behandelt wurde? Muss das K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e solche Koalition nicht<br />
als gegen sich gerichtet erleben <strong>und</strong> bekämpfen? Müssten sich diese Eltern<br />
nicht vorher beim K<strong>in</strong>d <strong>für</strong> das Leid entschuldigen, das sie ihm<br />
angetan haben? Müsste nicht auch das Heim die Schmerzen, die das<br />
K<strong>in</strong>d im Rahmen von <strong>Zwang</strong>spraxen erlitten hat, wahrnehmen <strong>und</strong> anerkennen?<br />
C) Was bedeutet es, wenn auch die <strong>Zwang</strong>selemente des Heimes das<br />
K<strong>in</strong>d nicht erreichen <strong>und</strong> es entwe<strong>der</strong> zu e<strong>in</strong>er weiteren Eskalation o<strong>der</strong><br />
zum Weglaufen <strong>und</strong> Untertauchen des K<strong>in</strong>des kommt? War dann alles<br />
umsonst? Steht das K<strong>in</strong>d dann nicht noch isolierter da, alle<strong>in</strong>e gegen<br />
alle? Haben sich die Erwachsenen getäuscht o<strong>der</strong> hat das K<strong>in</strong>d allen gezeigt,<br />
dass sie sich täuschen o<strong>der</strong> auch geme<strong>in</strong>sam zu schwach s<strong>in</strong>d?<br />
Und was kommt dann? Lässt man das K<strong>in</strong>d dann kollektiv als unbelehrbar<br />
fallen o<strong>der</strong> nehmen es die Eltern zurück, jetzt auch noch um die Illusion<br />
ärmer, dass <strong>Zwang</strong> helfen würde?<br />
Wie man sieht, ist es hochgefährlich, ohne Delegation <strong>der</strong> Eltern <strong>Zwang</strong>selemente<br />
e<strong>in</strong>zusetzen. Dennoch birgt auch die elterliche Delegation von<br />
<strong>Zwang</strong> Spannungen <strong>und</strong> Probleme. Ohne Zustimmung <strong>der</strong> Eltern zw<strong>in</strong>gt<br />
man ohne emotional h<strong>in</strong>reichende Gr<strong>und</strong>lage, die das K<strong>in</strong>d akzeptieren<br />
könnte. Doch auch mit Delegation <strong>der</strong> Eltern steht man aber ke<strong>in</strong>eswegs<br />
auf e<strong>in</strong>er ethisch korrekten o<strong>der</strong> mit Sicherheit Erfolg versprechenden<br />
Seite.<br />
3.1.3 Zwischenfazit<br />
Wenn wir die bisherigen Ergebnisse betrachten, dann muss man zum<strong>in</strong>dest<br />
vorläufig formulieren: <strong>Zwang</strong>selemente <strong>in</strong> Heimen <strong>und</strong> Gefängnissen<br />
im S<strong>in</strong>ne von Bildungsimpulsen zu gestalten, ersche<strong>in</strong>t beson<strong>der</strong>s schwierig<br />
<strong>und</strong> bedarf eigenständiger Begründungsformen, weil<br />
y diese <strong>Institut</strong>ionen oft nicht über die familientypische Mischung von<br />
B<strong>in</strong>dung, Bedürfnisbefriedigung, Wahlmöglichkeiten <strong>und</strong> <strong>Zwang</strong>smomenten<br />
verfügen. Bei den <strong>Institut</strong>ionen treten die <strong>Zwang</strong>selemente<br />
fast zwangsläufig außerhalb e<strong>in</strong>es stabilen <strong>und</strong> langjährigen Beziehungsrahmens<br />
auf.<br />
y die Delegation <strong>für</strong> <strong>Zwang</strong>selemente durch die Eltern entwe<strong>der</strong> nicht<br />
e<strong>in</strong>geholt wird, nicht zu bekommen ist o<strong>der</strong>, auch wenn man sie bekommt,<br />
eben so viele Probleme wie Lösungen aufwirft.<br />
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