Zwang in der Heimerziehung? - INIB - Institut für Innovation und ...

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Anhang
nen bedeutsam und/oder attraktiv sind. Die Zwangselemente sollen
möglichst im Rahmen einer Beziehung zu den Pädagogen erlebt werden,
in der sich das Kind ernst genommen, angenommen, gut versorgt
und mit Mitbestimmungsmöglichkeiten ausgestattet fühlt. Zwang im
Rahmen eines Machtkampfes führt kaum zu guten Ergebnissen und
muss rechtzeitig reflektiert werden.
11. Die zwingenden Mitarbeiter bekommen regelmäßig die Möglichkeit,
über ihre Gefühle bei der Anwendung von Zwang zu sprechen. Sie
werden dabei unterstützt, Zwang professionell anzuwenden. Dazu
gehört auch, dass man sich im Team regelmäßig Rückmeldungen darüber
gibt, wie oft bzw. wie angemessen der andere Zwangselemente
einsetzt. Dies sollte auch im Rahmen einer regelmäßigen Supervision
geschehen.
12. Zur Sicherstellung dieser Qualitätsstandards werden einmal im Jahr
die Dokumentationen über alle Einsätze von Zwangselementen herangezogen.
Ebenfalls werden alle Beschwerden ausgewertet. Zum dritten
werden die Kinder und Jugendlichen mindestens einmal im Jahr zu
ihrem Erleben der Zwangselemente von externen Fachkräften befragt.
Die Ergebnisse werden einrichtungsintern veröffentlicht. Alle Ergebnisse
werden mit den Mitarbeitern und der Leitung gemeinsam diskutiert.
Das Landesjugendamt wird zu diesen Auswertungsgesprächen
eingeladen. Unterschiedliche Einschätzungen zu einzelnen Sachverhalten
werden so weit wie möglich geklärt. Den Kindern und Jugendlichen
ist anzukündigen, welche Konsequenzen aus diesen Diskussionen gezogen
werden sollen und bis wann das geschieht.
Die genannten Gesichtspunkte können zunächst als Qualitätsstandards
für einen professionellen Umgang mit Zwangselementen gelten. Die drei
von uns begleiteten Gruppen haben zugesagt, dass sie sich und ihre
Pädagogik an diesen Standards messen lassen wollen.