Heimatbuch Reichelsheim 1992 OCR verlinkt
Reichelsheim in der goldenen Wetterau Historische Betrachtungen von Hagen Behrens Herausgeber: Magistrat der Stadt Reichelsheim Bearbeitung: Hagen Behrens Umschlaggestaltung: Jean Bourdin Gesamtherstellung: Friedrich Bischoff Druckerei GmbH, Frankfurt/Main Erschienen 1992
Reichelsheim in der goldenen Wetterau
Historische Betrachtungen von Hagen Behrens
Herausgeber: Magistrat der Stadt Reichelsheim
Bearbeitung: Hagen Behrens
Umschlaggestaltung: Jean Bourdin
Gesamtherstellung: Friedrich Bischoff Druckerei GmbH, Frankfurt/Main
Erschienen 1992
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gen; eine Inflation, die das Spekulantentum gefördert<br />
hatte und die die Großen in der Wirtschaft hatte größer<br />
und die Zahl der Kleinen geringer werden lassen!<br />
Die Landwirtschaft kam zwar mit einem „blauen Auge“<br />
davon, manche machten im Bereich des Tauschhandels<br />
sogar gute Geschäfte, doch war auch bei ihnen die<br />
Zukunftserwartung, die Hoffnung auf eine baldige Entschuldung<br />
des Besitzes getrübt.<br />
Doch das Leben ging weiter, und die Landwirte suchten<br />
durch weitere Drainierungen ihre Anbauflächen erneut<br />
zu verbessern. Im Jahre 1924 bildeten sie z. B. eine<br />
Wassergenossenschaft zur Entwässerung von Teilen der<br />
Fluren V, Vl, VII und X1.<br />
Und auch das Bauhandwerk bekam ab 1921, vor allem<br />
aber ab 1924 wieder etwas zu tun: Bis 1929 wurden 20<br />
verschiedene und verschiedenartige Bauanträge gestellt<br />
(Für die Zeit danach bis 1938 liegen keine Unterlagen im<br />
Archiv vorl). Besonders aktiv wurde in diesen „Goldenen<br />
Zwanzigern“ in der Straße nach Bingenheim gebaut<br />
(6 x); aber auch die Neugasse (3 x), die Kirchgasse (2 x),<br />
und die Straße nach Weckesheim (2 x) erlebten erkennbare<br />
Veränderungen.<br />
Bedeutend war auch, daß 1926 endlich der Weg nach<br />
Florstadt befestigt und damit zu einer Straße ausgebaut<br />
wurde. Dies geschah als staatlich geförderte Arbeitsbeschaffungsmaßnahme,<br />
oder wie man damals sagte: im<br />
Rahmen der „praktizierten Erwerbslo_senfürsorge“.<br />
Eine besonders auffällige Veränderung betraf den<br />
Friedhof unserer kleinen Stadt. Der Weltkrieg hatte ein<br />
verändertes Bewußtsein zum Tod und den Toten geschaffen;<br />
auch die moderne Medizin ließ eine neue Einstellung<br />
zum Leben und Sterben aufl