26.12.2018 Aufrufe

Heimatbuch Reichelsheim 1992 OCR verlinkt

Reichelsheim in der goldenen Wetterau Historische Betrachtungen von Hagen Behrens Herausgeber: Magistrat der Stadt Reichelsheim Bearbeitung: Hagen Behrens Umschlaggestaltung: Jean Bourdin Gesamtherstellung: Friedrich Bischoff Druckerei GmbH, Frankfurt/Main Erschienen 1992

Reichelsheim in der goldenen Wetterau
Historische Betrachtungen von Hagen Behrens
Herausgeber: Magistrat der Stadt Reichelsheim
Bearbeitung: Hagen Behrens
Umschlaggestaltung: Jean Bourdin
Gesamtherstellung: Friedrich Bischoff Druckerei GmbH, Frankfurt/Main
Erschienen 1992

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3. Sitten und Bräuche in <strong>Reichelsheim</strong><br />

Sind „Anhaltspunkte“ im Jahresablauf, also besondere<br />

Daten, für den einzelnen Menschen wichtig?<br />

Ostern, Pfingsten, Erntedankfest, Weihnachten und<br />

Silvester sind solche „Fix-Punkte des Jahres“. Viele Erwachsene<br />

sagen allerdings heute, am Ausgang des 20.<br />

Jahrhunderts, daß diese Feste eigentlich nur noch für<br />

Kinder von Bedeutung seien. Der geplante Urlaub, vielleicht<br />

die beabsichtigte große Party zu einem „runden“<br />

Geburtstag werden eher als „wichtige“ Daten angesehen,<br />

als Daten, an die man schon lange denkt, die man<br />

gedanklich, stimmungsmäßig, aber auch organisatorisch<br />

lange zuvor vorbereitet. Andere Daten? Nein, die anderen<br />

Daten - wenn man keine Kinder oder Enkelkinder<br />

hat. _ .<br />

Natürlich erinnert man sich gerne an seine eigene<br />

Kindheit, erinnert sich an die Familienfeiern, zu denen<br />

man sich bei den Festen des Jahresverlaufes oder bei denen<br />

des Lebenslaufes eines der Familienmitglieder traf<br />

und die meist so „herrlich hektisch - harmonisch“ waren!<br />

Früher spielten Feste und besondere Daten, seien sie<br />

christlich-kirchlicher, familiärer oder jahreszeitlicher<br />

Art, eine bestimmende Rolle im Leben der Menschen.<br />

Die Einhaltung der traditionellen „Regeln“ war in einem<br />

Städtchen wie <strong>Reichelsheim</strong> eine real existierende Notwendigkeit<br />

für jeden einzelnen. Eine Flucht in die Anonymität,<br />

in „ein Leben für sich allein oder zu zweit“, so<br />

etwas war vor Beginn des „Falls der Stadtmauern“, vor<br />

Beginn der großen Freizügigkeit, also vor Beginn der allgemeinen<br />

Mobilität, die durch die Kraftfahrzeuge ermöglicht<br />

wurde, nicht möglich und für die meisten auch<br />

gar nicht vorstellbar.<br />

Wer sich ausschloß, wer sich den Riten des Jahresoder<br />

des Lebenslaufes nicht anschloß, der mußte in bestimmten<br />

Epochen unserer Stadtgeschichte sogar Angst<br />

haben, als „Freund des Teufels“, als „Feind der Chri-<br />

›<br />

`<br />

.,<br />

li<br />

Storchenturm “<br />

am Ausgang der Kirchgasse.<br />

(Bis vor 40 Jahren rıistete auf diesem<br />

Turm ein Storcherıpaar)<br />

Ark*<br />

'~)'š

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!