Heimatbuch Reichelsheim 1992 OCR verlinkt
Reichelsheim in der goldenen Wetterau Historische Betrachtungen von Hagen Behrens Herausgeber: Magistrat der Stadt Reichelsheim Bearbeitung: Hagen Behrens Umschlaggestaltung: Jean Bourdin Gesamtherstellung: Friedrich Bischoff Druckerei GmbH, Frankfurt/Main Erschienen 1992
Reichelsheim in der goldenen Wetterau
Historische Betrachtungen von Hagen Behrens
Herausgeber: Magistrat der Stadt Reichelsheim
Bearbeitung: Hagen Behrens
Umschlaggestaltung: Jean Bourdin
Gesamtherstellung: Friedrich Bischoff Druckerei GmbH, Frankfurt/Main
Erschienen 1992
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Zentimeter Boden innerhalb der Stadt bestmöglich ausgenutzt<br />
werden mußte - unter der Berücksichtigung, daß<br />
die Straßen und Gassen bis zu einer Höhe von gut 3 Metern<br />
mindestens „Fuhrwerksbreite“ haben mußten!<br />
Horloffaue oder am Ortenberggraben ausreichend vorhanden<br />
war, gedeckt. Doch nach dem großen Brand des<br />
Jahres 1665, wenige Monate nach Verleihung der Stadtrechte,<br />
wurde vom damaligen nassauischen Graf zuerst<br />
die Abdeckung der Wohnhäuser mit Stroh, später auch<br />
die Abdeckung der Wirtschaftsgebäude mit diesem Material<br />
bei Strafe untersagt. Schiefer oder „gebrannte Ziegel“<br />
mußten seither genommen werden ; in <strong>Reichelsheim</strong><br />
wurde lange der rotgebrannte „Biberschwanz“ bevorzugt<br />
Nach der Dachdeekung wurden die Gefaehe gefüllt:<br />
Stecken aus Weiden oder besser aus zäher Hainbuche<br />
wurden „verschränkt eingeklemmt“.<br />
Wandaufbau „Standerbau“ nennt man eine<br />
Fachwerkhaus -Konstruktion, deren senkrecht<br />
stehende Hölzer (Stander) durch alle Geschosse<br />
bis zur Decke hindurch reichen<br />
(entn.: „Die Wetterau“, S. 106)<br />
„Stockwerkbau“ wird die Fach werkkonstruktion<br />
genannt, bei der jedes Stockwerk für sich<br />
gezimmert, als selbständig ist<br />
(entn. : „Die Wetterau“, S. 106)<br />
Hatte der wackere <strong>Reichelsheim</strong>er Ortsbürger bzw.<br />
hatten die Zimmerleute das Gebälk gerichtet, so galt es,<br />
das Dach zu decken. Ursprünglich wurden die Häuser in<br />
<strong>Reichelsheim</strong> mit Stroh oder Riedgras, das in der<br />
<strong>Reichelsheim</strong>er Bauern bei Abgabe „wichtiger<br />
Kommentare“ bedeutender Ereignisse<br />
(= Zuschauer bei einer Hochzeit<br />
Anfang der 50er Jahre /<br />
Foto im Besitz der Familie Rohde)<br />
177