Heimatbuch Reichelsheim 1992 OCR verlinkt
Reichelsheim in der goldenen Wetterau Historische Betrachtungen von Hagen Behrens Herausgeber: Magistrat der Stadt Reichelsheim Bearbeitung: Hagen Behrens Umschlaggestaltung: Jean Bourdin Gesamtherstellung: Friedrich Bischoff Druckerei GmbH, Frankfurt/Main Erschienen 1992
Reichelsheim in der goldenen Wetterau
Historische Betrachtungen von Hagen Behrens
Herausgeber: Magistrat der Stadt Reichelsheim
Bearbeitung: Hagen Behrens
Umschlaggestaltung: Jean Bourdin
Gesamtherstellung: Friedrich Bischoff Druckerei GmbH, Frankfurt/Main
Erschienen 1992
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I<br />
c) Geschichte der <strong>Reichelsheim</strong>er Post<br />
(Nach Aufzeichnungen von H. Keller- 1935)<br />
„Die vorteilhafte zentrale Lage des bis 1866 nassauischen<br />
Städtchens <strong>Reichelsheim</strong> inmitten zahlreicher<br />
Wetterauer Dörfer. an der Straße Lauterbach-Schotten-<br />
Nidda-Assenheim-Vilbel-Frankfurt bedingte schon<br />
frühzeitig die Einbeziehung des Fleckens in den ,Thurn<br />
und Taxis`scherı Postverkehr“. Gar oftmals mag im 16.<br />
oder 17. Jahrhundert Freund ,Schwager` auf dem hohen<br />
Bock der Postkutsche draußen vor den spitzbogigen<br />
Festungstoren <strong>Reichelsheim</strong>s sein Horn angestimmt haben.<br />
Drinnen in der Stadt auf dem breiten Marktplatz<br />
vor der ,Lilie“ wurde ausgespannt und den Passagieren<br />
und Pferden ein paar Stunden Ruhe gegönnt. Dies wurde<br />
anders, als im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts die Posten<br />
auf die einzelnen Staaten übergingen. Iın Jahre 1844<br />
erhielt <strong>Reichelsheim</strong> eine selbständige Postanstalt unter<br />
der Leitung von Johannes Conrad, Herzoglich-Nassauischer<br />
Postexpeditor. Ihm folgte 1857 bis 1877 Franz Conrad.<br />
Nach einjähriger Verwaltung wurde der Postverwalter<br />
Theodor Zinser aus Schotten, der z. Z. in Ruhestand lebende,<br />
weithin bekannte Mitbegründer des VHC, mit<br />
der Leitung des <strong>Reichelsheim</strong>er Postamtes betraut. Er<br />
hat dieses Amt vom 31.Mai 1879 bis 30. November 1919,<br />
also über 41 Jahre, in Treue geführt. Unter den widrigsten<br />
Verhältnissen, man denke nur an die Jahre 1914-18,<br />
verstand er es, dank seiner ausgezeichneten Auffassung<br />
von Beruf und Pflicht, sich die Achtung seiner Vorgesetzten<br />
in seltenem Maße zu erwerben. Dies bezeugt<br />
nach seiner Pensionierung am 1. 12. 1919 die Ernennung<br />
seines Sohnes Karl Zinser zum Postmeister von <strong>Reichelsheim</strong>.<br />
Die Geschichte der <strong>Reichelsheim</strong>er Post ist sehr wechselreich.<br />
Es gab eine Zeit, da herrschte reges Leben auf<br />
1<br />
dem <strong>Reichelsheim</strong>er Postamt, mußte doch von <strong>Reichelsheim</strong><br />
aus die Postbestellung fast all der umliegenden Ortschaften<br />
geschehen. Zeitweise waren über 10 Beamte in<br />
Dienst gestellt, die z. T. die weiten Landpostfahrten tätigen<br />
mußten. Anfangs waren 2 Postverbindungen nach<br />
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„Bekanntm.achung, die Errichtung einer Postexpedition zu <strong>Reichelsheim</strong> betreffend“<br />
(Besitz der Familie W. Dörr)<br />
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