Heimatbuch Reichelsheim 1992 OCR verlinkt
Reichelsheim in der goldenen Wetterau Historische Betrachtungen von Hagen Behrens Herausgeber: Magistrat der Stadt Reichelsheim Bearbeitung: Hagen Behrens Umschlaggestaltung: Jean Bourdin Gesamtherstellung: Friedrich Bischoff Druckerei GmbH, Frankfurt/Main Erschienen 1992
Reichelsheim in der goldenen Wetterau
Historische Betrachtungen von Hagen Behrens
Herausgeber: Magistrat der Stadt Reichelsheim
Bearbeitung: Hagen Behrens
Umschlaggestaltung: Jean Bourdin
Gesamtherstellung: Friedrich Bischoff Druckerei GmbH, Frankfurt/Main
Erschienen 1992
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'<br />
V<br />
9. e) Der 2. Weltkrieg<br />
„Die Heuernte ging gut vorrüber. Das Wetter war<br />
günstig. Als die Getreideernte begonnen war, gab es Regenwetter.<br />
Vom ll.-21. war das Wetter sehr günstig. In<br />
dieser Zeit wurde der größte Teil der Frucht abgemacht<br />
und eingebracht.<br />
In der ganzen Zeit aber lag auf uns der Druck der außenpolitischen<br />
Lage: Danzig und der Korridor u.s.w.<br />
sollen wieder zu Deutschland. Das Unrecht des Versailler<br />
Vertrages muß wieder gut gemacht werden.<br />
Wann wird es losgehen`?“<br />
So lautet die Darstellung des damaligen Ortspfarrers<br />
über den Sommer 1939 (s. Kirehenbuch S. 599).<br />
Alltägliches neben der Erwartung von Schrecklichem,<br />
das allerdings als nicht schrecklich, sondern als „historisch<br />
notwendig“ angesehen wurde. Doch klang auch die<br />
Furcht vor Schrecken und Tod aus den Zeilen: „Wann<br />
wird es losgehen'?“<br />
Der Bericht geht weiter:<br />
„Da kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel am Samstag,<br />
um 3 Uhr morgens, die geheime Mobilmachung. Am<br />
selben Tage schon mußten die Leute zum Teil einrücken,<br />
am nächsten Tag mußten die Pferde abgeliefert werden“<br />
(s. Kirchenbuch, S. 599 f.).<br />
Wie sehr sich die Menschen in jener Zeit von der Kirche<br />
- nicht nur in <strong>Reichelsheim</strong> - entfernt hatten, zeigt<br />
ein kurzer, aber verzweifelter Eintrag des Pfarrers. Er<br />
macht deutlich, wie sehr sich die Menschen mittlerweile<br />
in ihrer Haltung zur Kirche gegenüber 1914 unterschieden:<br />
„Am vorigen Sonntag, also am 2. Mobilmachungstag,<br />
waren im Gottesdienst 18 Leute. Ist das nicht furchtbar!<br />
In Leidhecken war nur ein Mann in der Kirche _ .. Deutsche<br />
Christenheit, weißt Du nicht, daß angesichts eines<br />
drohenden Krieges das Bedürfnis lebendig sein muß, vor<br />
Gottes Angesicht gemeinsam zu treten?!“ (s. S. 600 f.).<br />
Qimtiiciie<br />
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Idguii geμigcn werben.<br />
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firleg iıieiieniiiiiiireııı fnivie eiiirimgen in hat Metten<br />
eeiıieieiı iii unieriiiniieıı.. er iıiirb lieben Iioliøgaıviieıı<br />
iiııiıeimgeiieili, aus tiefer Rage bie ibm notitieiıiiia ırliliciiıenbeıi<br />
eiiiliille fiir iciııe iiiniiige išiniieiliiiiø iii gießen.<br />
" 410<br />
Flugblatt der engl. Propaganda 1941 (entnommen:<br />
„Heil Beil “ - Flugblattpropaganda im<br />
11. Weltkrieg, S. 117).<br />
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