Heimatbuch Reichelsheim 1992 OCR verlinkt
Reichelsheim in der goldenen Wetterau Historische Betrachtungen von Hagen Behrens Herausgeber: Magistrat der Stadt Reichelsheim Bearbeitung: Hagen Behrens Umschlaggestaltung: Jean Bourdin Gesamtherstellung: Friedrich Bischoff Druckerei GmbH, Frankfurt/Main Erschienen 1992
Reichelsheim in der goldenen Wetterau
Historische Betrachtungen von Hagen Behrens
Herausgeber: Magistrat der Stadt Reichelsheim
Bearbeitung: Hagen Behrens
Umschlaggestaltung: Jean Bourdin
Gesamtherstellung: Friedrich Bischoff Druckerei GmbH, Frankfurt/Main
Erschienen 1992
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10. Das Ende der Selbständigkeit<br />
- Beginn der „Gesamtstadt <strong>Reichelsheim</strong>/Wetterau“<br />
„Am 1. Februar 1972 wurde die Zusammenlegung der<br />
Orte Blofeld, Beienheim, Heuchelheim, Dorn-Assenheim<br />
und <strong>Reichelsheim</strong> wirksam. Am 31. 12. 1971 waren<br />
die Verträge mit <strong>Reichelsheim</strong> unterzeichnet. Jetzt liegt<br />
die Genehmigung des Landes Hessen vor.<br />
Seit Tagen steht immer wieder ein Landwirt mit<br />
Schlepper und Anhänger vor dem Rathaus und lädt<br />
Blechschrank und Möbel nebst Akten aus den eingemeindeten<br />
Orten hier ab. Die ganze Verwaltung wird zusammengefaßt“<br />
(s. Kirchenbuch, S. 691).<br />
Weckesheim kam im Laufe des Jahres per Gesetzesbeschluß<br />
hinzu. Damit bildeten nunmehr 6 ehemals selbständige<br />
Ortschaften eine gemeinsame politische Gemeinde!<br />
Als Bezeichnung wurde schließlich einvernehmlich<br />
der Name „Stadt <strong>Reichelsheim</strong>/Wetterau“ gewählt,<br />
obwohl zwischenzeitlich auch „neutralere“ Namen<br />
ins Gespräch gebracht worden waren.<br />
Der Beginn war nicht leicht. Sechs verschiedene Gemeinden,<br />
sechs verschiedene „kommunale Individuen“<br />
mit völlig verschiedenem historischen Hintergrund, mit<br />
unterschiedlichen konfessionellen und politischen<br />
Grundeinstellungen wurden zusammengefügt und sollten<br />
nun zusammenfinden!<br />
Altes Konkurrenzdenken, vor allem aber Vorurteile,<br />
die z. T. seit Jahrhunderten bestanden, aber zumindest<br />
seit Jahrhunderten sorgsam in dem Bestreben nach Abgrenzung<br />
„gehegt und gepflegt“ worden waren, sie sollten<br />
nun, wenn möglich äußerst schnell und „vernünftig“,<br />
überwunden werden. Es sollte gar erstrebt werden, daß<br />
ein „Wir-Gefühl`“ von Beienheim bis nach Blofeld, von<br />
Dorn-Assenheim bis nach Heuchelheim, um einmal die<br />
Eckpunkte der Gesamtstadt zu nennen, entsteht.<br />
Und durch das Bestreben vieler, die ehrenamtlich in<br />
den politischen und/oder kirchlichen Gremien, in Gesang-<br />
und/oder Sportvereinen tätig waren und sind, ist<br />
das Ziel, das damals, 1972, von Optimisten gezeichnet<br />
wurde, nahezu erreicht:<br />
Es gibt 20 Jahre nach der Zusammenlegung der selbständigen<br />
Gemeinden Beienheim, Blofeld, Dorn-Assenheim,<br />
Heuchelheim, <strong>Reichelsheim</strong> und Weckesheim die<br />
Akzeptanz der Zusammengehörigkeit und zugleich den<br />
Willen, den jeweils eigenen Dorfcharakter zu erhalten!<br />
So ist es vielleicht symbolhaft für die gegenwärtige Situation<br />
in der Gesamtstadt „Stadt <strong>Reichelsheim</strong>/W.“,<br />
daß <strong>1992</strong><br />
1. die gemeinsame Grundschule eingeweiht wird, so daß<br />
in Zukunft alle Kinder im Grundschulalter aus allen 6<br />
Ortsteilen in demselben Gebäude unterrichtet werden,daß<br />
2. die Programme zur Dorferneuerung in verschiedenen<br />
Ortsteilen anlaufen und daß<br />
3. in diesem Jahr der erste exakte Stadtplan der „Gesamtstadt<br />
<strong>Reichelsheim</strong>“ an alle Haushalte verteilt<br />
werden konnte.<br />
Die Stadt <strong>Reichelsheim</strong>/Wetterau, der Zusammenschluß<br />
von 6 Gemeinden mit dem Verwaltungszentrum<br />
<strong>Reichelsheim</strong>, ist für die Zukunft gerüstet- als Lebens-,<br />
Wohn- und Arbeitsumfeld.<br />
Möge es so bleiben!<br />
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