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Heimatbuch Reichelsheim 1992 OCR verlinkt

Reichelsheim in der goldenen Wetterau Historische Betrachtungen von Hagen Behrens Herausgeber: Magistrat der Stadt Reichelsheim Bearbeitung: Hagen Behrens Umschlaggestaltung: Jean Bourdin Gesamtherstellung: Friedrich Bischoff Druckerei GmbH, Frankfurt/Main Erschienen 1992

Reichelsheim in der goldenen Wetterau
Historische Betrachtungen von Hagen Behrens
Herausgeber: Magistrat der Stadt Reichelsheim
Bearbeitung: Hagen Behrens
Umschlaggestaltung: Jean Bourdin
Gesamtherstellung: Friedrich Bischoff Druckerei GmbH, Frankfurt/Main
Erschienen 1992

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5. <strong>Reichelsheim</strong> um 1700<br />

a) Das Erscheinungsbild der Stadt<br />

Das 17. Jahrhundert war, wie die vorherigen Abschnitte<br />

gezeigt haben, das .,Schicksalsjahrhundcrt“ unseres<br />

Ortes: Es galt viel Leid zu ertragen! Es sei an den<br />

3(ljährigen Krieg ınit Tod. Plünderung. Brandschatzung<br />

und Schändung erinnert. Erinnert sei an die Seuchen, die<br />

geliebte Menschen aus dem Familien- und Freundeskreis<br />

hinwegraf'l`ten. Erinnert sei auch an den Hexcnwahn. der<br />

zwar nur von wenigen gewollt, aber von vielen geduldet<br />

war - der allerdiııgs doch das "Todesurteil für 58 unschuldige<br />

Naclıbarinnen und l\lachbarn aus den Häusern unseres<br />

Ortes bedeutete.<br />

Erinnert sei. wenn das Leid jenes Jahrhunderts aufgezählt<br />

werden soll, an die Feuersbrunst im südlichen Ortsteil,<br />

die vielen das Dach über dem Kopf oder zuınindcst<br />

den [%íı'tı'ııg der Arbeit der vergangenen Jahre raubte.<br />

Aber es gab, wie der Leser der letzten Kapitel weiß.<br />

auch (iroßes zu bericlıten: I)ie Verleihung der Stadtrechte<br />

an <strong>Reichelsheim</strong> sowie die Verleihung des Rechtes,<br />

3 große- Märkte im .lalıre abzuhalten!<br />

<strong>Reichelsheim</strong> uııd die <strong>Reichelsheim</strong>er waren nicht<br />

„aın Boden“. Wenn nıan den alten Urkunden Glauben<br />

schenken kann, so eıııplamleıı sie vielmehr Stolz! Sie<br />

glaubten an eine große Zukunft in Wohlstand und Ansehen<br />

- und sie glaubten, hierin von ihrem Herrscherhaus,<br />

das sielı seit l(ı88 „Fürstentum Nassau“ nennen lassen<br />

konnte, unterstützt zu werden.<br />

Und deswegen gingen die <strong>Reichelsheim</strong>er nach jedem<br />

negativen Ereignis immer wieder an den Neuautbau. Natürlich<br />

trug nunmehr dazu bei, daß sich die Handwerker<br />

in anerkannten Zünften zusammengeschlossen hatten.<br />

Natürlich wirkten auch die Jahrmärkte fördernd für diesen<br />

Ort: Jahr für Jahr kamen Berufskollegen aus vielen<br />

anderen Städten und Dörfern hierher: sie boten nicht<br />

nur ihre Produkte feil, sie standen ihren heimischen<br />

Handwerkerkollegen auch immer gerne zum „Fachsim-<br />

peln“ zur Verfügung. Diese Kontakte hatten für die jungen<br />

<strong>Reichelsheim</strong>er Gesellen auch den Vorteil, daß sie<br />

erfahren konnten, wohin, in welche Städte, zu welchen<br />

Meistern, es sich Iohne zu gehen, wenn sie in den Jahren<br />

der Wanderschaft ihr Wissen verbessern wollten!<br />

Holzschnitt von J _ Amman: Werkstatt eines Wagners<br />

(Enm. _' „Die Wetterau“, S. 110)<br />

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