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EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV

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Die Anzahl der durch Aggressivität und Widerstand der Demenzerkrankten gering be-<br />

lasteten Angehörigen (1,0) hat zum zweiten Messzeitpunkt zugenommen, ebenso ist<br />

die Anzahl der mäßig bis deutlich belasteten Angehörigen (3,0) leicht erhöht. Dagegen<br />

gab es eine Abnahme der wenig bis mäßig belasteten Angehörigen (2,0). Angehörige<br />

mit starker Belastung (4,0) in diesem Bereich gab es nach Interventionsende nicht.<br />

Der minimale Anstieg der Belastung kann möglicherweise als positives Ergebnis der<br />

Beratung und Schulung interpretiert werden, da mit fortschreitendem Krankheitsverlauf<br />

eher mit einer erheblichen Zunahme der Verhaltensänderungen und der dadurch be-<br />

dingten Belastung der Angehörigen zu rechnen ist. So wurden auch dreizehn 147 de-<br />

menzerkrankte Menschen während der Feldphase auf Grund ihrer Einschränkung der<br />

Alltagskompetenz durch den MDK höher eingestuft.<br />

Ein direkter Zusammenhang zwischen Schulung/Beratung zum Umgang mit Demenz<br />

und der Wirkung wurde von den Angehörigen selbst in den abschließenden Telefonin-<br />

terviews erfragt. Sie wurden gebeten, rückblickend ihre Fähigkeiten im Umgang mit<br />

den Verhaltensänderungen vor dem Projekt einzuschätzen. Auf die Frage „Wie gut<br />

konnten Sie vor dem Projekt mit der Erkrankung Ihres Angehörigen umgehen?“ ant-<br />

worteten 27 % „eher gut“. 42 % waren der Meinung, dass sie vorher teilweise mit der<br />

Erkrankung umgehen konnten und 31 % schätzten ihren Umgang mit der Erkrankung<br />

vor Projektbeginn als „eher schlecht“ ein. Dabei wurden fehlendes Wissen über die<br />

Erkrankung, Unsicherheiten im Umgang, eine oft langwierige Diagnostik sowie der oft<br />

schwer zu vollziehende innerfamiliäre Rollentausch als Gründe angegeben.<br />

Bezogen auf die aktuelle Situation gaben 73 % an, im Projekt „viel“ über den Umgang<br />

mit der Demenzerkrankung gelernt zu haben, 22 % gaben an, „etwas“ gelernt zu haben<br />

und nur 5 % meinten „nichts“ gelernt zu haben. Eines der wesentlichen Ziele war, dass<br />

die Angehörigen auf Grund dessen nun besser den Alltag mit den Demenzerkrankten<br />

bewältigen können. Dementsprechend wurde danach gefragt, ob ihnen das Gelernte<br />

Entlastung im Alltag gebracht habe. Diese Frage beantworteten 46 % mit „erheblich“,<br />

35 % empfanden „ein bisschen“ Erleichterung und 7 % keine Erleichterung.<br />

147<br />

In Kapitel 6.2.2 ist hier von 17 höher gestuften Demenzerkrankten die Rede. Dies hängt damit<br />

zusammen, dass dort die Ausgangsteilnehmerzahl von 104 zu Grunde gelegt wurde,<br />

während in diesem Kapitel die 84 Familien miteinander verglichen werden, in denen zwei<br />

Assessmentgespräche stattgefunden haben.<br />

101

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