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EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV

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Angehörigenedukation und Gesprächskreise im Projekt<br />

Im Bereich der Angehörigenedukation nimmt die Schulungsreihe „Mit Vergesslichkeit<br />

und Altersverwirrtheit umgehen“ eine wichtige Rolle ein. Rund ein Drittel (29,8 %) der<br />

Angehörigen hatte bereits vor Projektteilnahme das Angebot genutzt, im Projekt kamen<br />

weitere 26,9 % dazu. Insgesamt nahmen 56,7 % der Angehörigen im Modellvorhaben<br />

an der Schulungsreihe teil. Diese Zahlen verdeutlichen das ausgeprägte Bedürfnis der<br />

Familien nach Information und Orientierung in dieser Krankheitsphase.<br />

Ein Zuwachs fand ebenfalls im Bereich der Gesprächskreise <strong>für</strong> pflegende Angehörige<br />

statt. Im Modellvorhaben konnten durch die Intervention 11,5 % der Angehörigen <strong>für</strong><br />

einen Besuch einer solchen Gruppe gewonnen werden, so dass insgesamt 13,4 %<br />

einen Gesprächskreis besuchten. Eine noch höhere Teilnahmezahl an Gesprächskrei-<br />

sen wäre sicherlich wünschenswert, jedoch wurde der Bedarf an Austausch bei vielen<br />

vermutlich bereits im Rahmen der Schulungsreihe zunächst gedeckt. Andere wiederum<br />

sind vermutlich (noch) nicht <strong>für</strong> einen offenen Austausch mit anderen bereit.<br />

Unterstützung bei der praktischen Lebensführung<br />

Neben den beschriebenen Bausteinen zum Kompetenz- und Selbsterhalt sowie zur<br />

Alltagsgestaltung zeigt sich im Nutzungsverhalten der Versicherten ein dritter Bereich,<br />

in dem Hilfe und Unterstützung in Form von Grundleistungen in unterschiedlichem Um-<br />

fang benötigt werden.<br />

Insgesamt 30,7 % der teilnehmenden Versicherten wurden bereits vor der Teilnahme<br />

am Modellvorhaben bei der Haushaltführung unterstützt. Im Projekt gab es eine<br />

Mehrnutzung von 21,1 %, so dass am Schluss mit 51,8 % mehr als die Hälfte eine Un-<br />

terstützung im Haushalt und bei der Zubereitung von Mahlzeiten nutzten.<br />

Eine eher untergeordnete Rolle spielt in dieser Phase der Erkrankung die Unterstüt-<br />

zung bei der Grundpflege durch einen ambulanten Pflegedienst. Nur 4,8 % der Versi-<br />

cherten nutzten bereits vor Teilnahme diese Hilfe, im Modellvorhaben kamen dann<br />

weitere 3,8 % dazu, so dass insgesamt nur 8,8 % diese Hilfe in Anspruch nahmen. In<br />

dieser Krankheitsphase ist der Unterstützungsbedarf in diesem Bereich überschaubar.<br />

Nahm der Bedarf an dieser Stelle zu, ausgelöst durch eine Verschlechterung des Ge-<br />

sundheitszustandes, wurde ein Antrag auf Feststellung der Pflegebedürftigkeit gestellt<br />

und die oder der Versicherte schied in absehbarer Zeit aus dem Modellvorhaben aus.<br />

Dagegen stellte die Unterstützung durch private Netzwerke in Form von entfernten<br />

Familienmitgliedern oder Nachbarn die am intensivsten genutzte Unterstützung dar.<br />

106 Haberstroh, J.; Neumeyer, K.; Pantel, J. (2011)<br />

107 Niemann-Mirmehdi, M.; Mahlberg, R. (2003)<br />

108 Stechl, E.; Steinhagen-Thiessen, E.; Knüvener, C. (2008)<br />

109 Kuhn, D. (2003)<br />

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