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EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV

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Baustein „Stunden- und tageweise Betreuung“<br />

Dieser Baustein hat primär die pflegenden Angehörigen im Blick. An dieser Stelle ist<br />

der Leitgedanke aus <strong>EDe</strong> I abermals von Bedeutung: Angehörige brauchen Unterstüt-<br />

zung, um zur Pflege befähigt zu werden. Genauso benötigen Angehörige bei ihrer Auf-<br />

gabe regelmäßige Pflegeauszeiten, um eigene Interessen pflegen zu können und län-<br />

ger leistungsfähig zu bleiben.<br />

Stunden- und tageweise Betreuung im Projekt<br />

Vor Beginn des Modellvorhabens nutzte eine überschaubare Anzahl der Versicherten<br />

(17,3 %) eine stunden- und tageweise Betreuung. Im Laufe des Modellvorhabens<br />

nahm die Nutzung stark zu, so dass am Ende 64,4 % dieses Angebot eines ambulan-<br />

ten Pflegedienstes (35,6 %) oder ein niederschwelliges Angebot bzw. ein Angebot<br />

durch eine freiberufliche Seniorenbegleiterin nach § 45 c SGB XI (28,8 %) nutzten.<br />

Ebenfalls konnte innerhalb des Modellvorhabens ein deutlicher Zuwachs in der Nut-<br />

zung von Tagespflege von 34,6 % verzeichnet werden. Insgesamt nutzten 53,8 % der<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Modellvorhaben die Tagespflege. Es handelt sich<br />

um ein ganztägiges Angebot, welches im Kreisgebiet flächendeckend vorhanden ist.<br />

Es enthält die Möglichkeit zur Nutzung des Fahrdienstes und bietet eine ganztägige<br />

Pflegeauszeit <strong>für</strong> die Hauptpflegeperson. Die Finanzierung über § 45b SGB XI ist ge-<br />

geben. Dennoch muss angemerkt werden, dass <strong>für</strong> die Versicherten nur ein begrenz-<br />

tes Volumen an Mitteln über § 45b SGB XI zur Verfügung steht. In der Praxis kommt es<br />

immer wieder zu Abrechnungsproblemen, insbesondere hinsichtlich der Fahrtkosten<br />

und der Investitionskosten, die nur <strong>für</strong> Versicherte mit einer Pflegestufe abgedeckt<br />

sind. Inhaltlich findet in den Einrichtungen in der Regel eine Durchmischung der Pfle-<br />

gestufen statt, die insbesondere den Bedürfnissen der Frühdemenzerkrankten nicht<br />

gerecht wird.<br />

In geringerem Umfang wurde eine Betreuung in Form von Kurzzeitpflege genutzt. Vor<br />

Beginn des Modellvorhabens nutzen 4,8 % der teilnehmenden Familien diese Leistung,<br />

am Ende waren es 17,3 %.<br />

Diese Zahlen machen insgesamt den hohen Bedarf an Betreuung auch schon in dieser<br />

Krankheitsphase deutlich.<br />

Baustein „Angehörigenedukation und Gesprächskreise“<br />

Zur Angehörigenedukation kann auch eine ganze Reihe von Broschüren <strong>für</strong> die Ziel-<br />

gruppe beitragen, die aktuelle Erkenntnisse aufnehmen und passend <strong>für</strong> die Zielgruppe<br />

105 106 107 108 109<br />

aufarbeiten.<br />

105 Müller, F.; Romero, B.; Wenz, M. (2010)<br />

64

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