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EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV

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menz, sind die anderen bedarfsabhängig im Unterstützungsprozess hinzu zu kombinie-<br />

ren und im Angebotsnetzwerk vorzuhalten. Im Folgenden werden die Bausteine näher<br />

beschrieben und theoretisch hinterlegt.<br />

Baustein „Zugänge zur Zielgruppe“<br />

Die Ansprache der Zielgruppe und die Motivation <strong>für</strong> eine Teilnahme am Modellvorha-<br />

ben während der Akquisitionsphase gestaltete sich in verschiedener Hinsicht sehr auf-<br />

wändig. Potenzielle Teilnehmerinnen und Teilnehmer befanden sich häufig noch au-<br />

ßerhalb des Hilfenetzwerks und wurden oft erst nach mehrfacher Ansprache erreicht.<br />

Förderliche Faktoren <strong>für</strong> die Akquisition<br />

Der wichtigste Erfolgsfaktor im Rahmen der Akquisition war die persönliche Ansprache<br />

durch eine Vertrauensperson, die Vermittlung über behandelnde Haus- und Fachärz-<br />

tinnen und -ärzte ins Projekt muss hier besonders hervorgehoben werden. 83 Nach Kon-<br />

taktaufnahme durch <strong>EDe</strong> <strong>II</strong> war der persönliche und direkte Akquisitionskontakt zu den<br />

Gesundheitsberaterinnen bedeutsam, die Klärung der Teilnahmevoraussetzungen<br />

wurde von den Familien sehr positiv aufgenommen: Rund drei Viertel (74,04 %) der<br />

teilnehmenden Pflegeversicherten haben ihre Anspruchsberechtigung nach § 45a SGB<br />

XI durch die Projektvorbereitungsarbeiten der Gesundheitsberaterinnen realisieren<br />

können. Bei 6 der 104 (5,8 %) teilnehmenden Versicherten bestand zum Zeitpunkt des<br />

Erstkontakts keine ärztlich gesicherte Demenzdiagnose, hier wurden die Familien<br />

durch die Gesundheitsberaterinnen auch im Rahmen der Diagnosebewältigung unter-<br />

stützt. Die hohe Rate diagnostizierter Patienten im Projekt ist sicherlich <strong>für</strong> die vorlie-<br />

gende Krankheitsphase nicht selbstverständlich, verschiedene Quellen nennen hier<br />

deutlich geringere Zahlen. 84 Schließlich war auch die breite Öffentlichkeitsarbeit in der<br />

Projektregion und der Aufbau bzw. Ausbau des Netzwerks <strong>für</strong> die Gewinnung der Teil-<br />

nehmerinnen und Teilnehmer förderlich.<br />

Hemmende Faktoren <strong>für</strong> die Akquisition<br />

Als Hemmnis <strong>für</strong> die Projektteilnahme sind die kritische Einstellung einiger Angehöriger<br />

zum Projekt und das Hinterfragen des Angebotes „Beratung“ zu nennen, was möglich-<br />

erweise mit einem noch zu geringen Leidensdruck zusammenhing. Es ist zu vermuten,<br />

dass auch Scham bezüglich der Erkrankung des nahen Angehörigen eine Rolle ge-<br />

spielt hat.<br />

83<br />

Vgl. dazu auch Kapitel 7.3.4. 89 Hausärzte hatten nach einem Besuch durch die Gesundheitsberaterinnen<br />

ihre Kooperation im Projekt zugesagt.<br />

84<br />

Vgl. dazu zum Beispiel Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V. (2008):<br />

Demenz. DEGAM-Leitlinie Nr. 12., Langfassung, Düsseldorf, online verfügbar<br />

unter:http://leitlinien.degam.de/uploads/media/LL-12_Langfassung_TJ_03_korr_01.pdf [10.07.2011]<br />

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